Mönchengladbach Eine Mutter mit 17 Töchtern und 16 Enkeln

Mönchengladbach · Mal muss sie "Unterhalt" zahlen, mal verdient sie an ihnen: Die Stadt verfügte im Jahr 2013 über 17 unmittelbare und 16 mittelbare Beteiligungen der ersten Stufe an Töchtern und Unternehmen. Der dazugehörige "Stammbaum" liegt nun vor.

 Die Grafik zeigt Beteiligungen der Stadt, Stand 2013.

Die Grafik zeigt Beteiligungen der Stadt, Stand 2013.

Foto: Detlef Ilgner/ KLXM.de

Mit der lieben Verwandtschaft kann das ja so eine Sache sein. Die Stadt Mönchengladbach jedenfalls verfügt über einen ziemlich illustren Kreis an Töchtern, Enkeln und sogar Urenkeln. So bezeichnet man ihre unmittelbaren (Töchter) und mittelbaren (Enkel) bzw. die Tochtergesellschaften der mittelbaren Beteiligungen (Urenkel).

Und sie sind mal so, mal so - mal muss die Mutter für sie blechen, mal verdient sie aber auch gutes Geld mit ihnen. Um die Verästelungen ihres komplexen Stammbaums im Blick zu behalten, veröffentlicht sie - so will es die Gemeindeordnung des Landes - regelmäßig Beteiligungsberichte.

Den inzwischen 17.300 Seiten starken Bericht für das Haushaltsjahr 2013 hat das städtische Beteiligungsmanagement jetzt vorgelegt. Er zeigt die wirtschaftliche Lage der Unternehmen und Einrichtungen in der Rechtsform des privaten Rechts, an denen die Stadt beteiligt ist, deren vielfältige Verbindungen untereinander sowie ihre jeweilige Bedeutung für die Stadt. Die 17 Eigengesellschaften und unmittelbaren Beteiligungen sind:

EWMG Der Apfel fällt nicht weit vom Stammbaum - die Stadt hatte 2013 sechs hundertprozentige Töchter, eine davon ist die Entwicklungsgesellschaft. Sie erwirbt, erschließt, entwickelt, verwaltet und vermarket Grundstücke und Baugebiete - auf eigene Rechnung oder geschäftsbesorgend für die Stadt. Für 2014 wird im Bericht von einem leicht positiven Betriebsergebnis, für 2015 und 2016 allerdings von Fehlbeträgen ausgegangen.

Kreisbau 100-prozentige Tochter, die seit 1926 besteht und "breite Schichten der Bevölkerung" mit Wohnraum versorgen soll. Für die nächsten Jahre wird mit fortgesetzt der guten Entwicklung gerechnet; speziell das Ergebnis aus der Hausbewirtschaftung ist wichtig für das städtische Jahresergebnis.

GSWG Die Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft, ebenfalls eine 100-prozentige Tochter, geriet zuletzt durch eine Razzia ins Gerede. Erwartet wird im Bericht eine gefestigte wirtschaftliche Entwicklung mit weiterhin positiven Jahresergebnissen.

MGMG Der Marketinggesellschaft ist eine 100-prozentige Tochter - und per Definition eine, bei der die Stadt kräftig zubuttern muss. Für 2013 wird ihr ein "zufriedenstellendes" Geschäftsergebnis attestiert. Prognostiziert wird angesichts sinkender Veranstaltungszahlen und Eintrittsgelder auch künftig eine "volatile Geschäftsentwicklung".

Sozial-Holding Die 100-prozentige Tochter fungiert als geschäftsleitenden Holdinggesellschaft für Unternehmen und Einrichtungen privaten Rechts im Gesundheits- und Sozialbereich. Kostensteigerungen, etwa im Bereich Personal, können an die Tochtergesellschaften weiterberechnet werden.

Städtische Kliniken 100-prozentige Tochter. Der Bericht geht davon aus, dass weitere Kostensenkungen, Produktivitätssteigerungen und Qualitätsverbesserungen nötig sein werden, um im Marktumfeld erfolgreich zu bleiben.

GEM Das Entsorgungsunternehmen war 2013 eine 50-prozentige und ist künftig wieder eine 100-prozentige Tochter der Stadt, Prognosen der weiteren Geschäftsentwicklungen standen unter Vorbehalt laufender Vertragsverhandlungen.

Theater Krefeld und Mönchengladbach GmbH 50-prozentige Tochter, die andere Hälfte hält Krefeld. 2013 betrug der Zuschuss der Stadt 12,05 Millionen Euro. Die Planungssicherheit reicht bis 2019/20 - doch der Bericht macht kein Hehl daraus, dass das Finanzierungspapier "sehr ,auf Kante genäht'" ist.

Radio 90,1 25-prozentige Beteiligung mit "nicht seriös prognostizierbarer" Wirtschaftsentwicklung.

NEW Kommunalholding GmbH 24,05-prozentige Beteiligung. 2013 erhielt die Stadt eine Nettodividende in Höhe von 1,24 Millionen Euro.

Gladbacher Bank 3,16-prozentige Beteiligung.

VkA Am Verband der kommunalen RWE-Aktionäre war die Stadt zu 1,27 Prozent beteiligt..

Altenheime der Stadt Mönchengladbach GmbH 1,00 Prozent Beteiligung.

Rheydter Grundstücks-GmbH 1,00 Prozent Beteiligung.

RW Holding AG 2010 2013 erhielt die Stadt wegen einer Umstrukturierung keine Dividende von der RW Holding AG Düsseldorf, an der sie zu 0,57 Prozent beteiligt ist..

RWE AG 0,28 Prozent Beteiligung. 2013 erhielt die Stadt eine Nettodividende von 2,96 Millionen Euro.

NEW Netz GmbH unter 0,01 Prozent Beteiligung.

(RP)
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