Kommentar Eine goldrichtige Entscheidung

Es wird Unkenrufe geben, das ist bei einem Deal dieser Größenordnung unausweichlich. Unkenrufe mit dem Tenor: Da bindet sich die Stadt einen Klotz mit unsicherer Zukunft und unübersehbaren Folgekosten ans Bein, wenn das 1976 eröffnete Gebäude wirklich einmal ins sanierungsbedürftige Alter kommt. Doch die Kaufentscheidung ist goldrichtig. Zum einen sichert sie - und optimiert im besten Fall sogar - den Einzelhandelsstandort und den jüngst mit viel Geld aufgehübschten Ortskern von Rheydt, zum anderen ist sie aus perspektivischer Sicht klug. Denn die Stadt wird damit Herrin des Geschehens nicht nur über die Immobilie, sondern auch über das Grundstück. Und könnte den Bau, im Fall der Fälle, in ferner Zukunft abreißen und dort völlig neue Ideen entwickeln.

Um einen Eindruck davon zu kriegen, was passieren kann, wenn weniger vorausschauend gehandelt wird, muss man nicht in ferne Hertie-Horten-Städte mit ihren leerstehenden Warenhäusern reisen, die wie Wunden in Stadtkernen klaffen. Dafür reicht schon ein Blick auf Haus Westland.

(RP)
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