Mönchengladbach "Eine Gefahr für die Jugend"

Mönchengladbach · Am Freitag veranstaltete die Initiative Bürger für Mönchengladbach während des Freitagsgebetes wieder eine Kundgebung. 3000 Unterschriften hat sie schon gesammelt, die sie dem Rat bei der nächsten Sitzung vorlegen will.

Die Szene, die sich Freitagnachmittag in Eicken abgespielt hat, hatte fast schon Symbolcharakter: Die Muslime im eilig aufgebauten Zelt neben der ehemaligen Moschee an der Eickener Straße 164 hielten ihr Freitagsgebet ab, während nur etwa 200 Meter weiter die Mitglieder der Bürgerinitiative "Bürger für Mönchengladbach" friedlich demonstrierten und Unterschriften gegen den Umzug der Islamschule des Vereins "Einladung zum Paradies" nach Eicken sammelten. Symbolisch war die Szene deshalb, weil sie sehr gut den Kurs beschreibt, den die Bürgerinitiative gestern nochmals unterstrich.

Nicht beim Gebet stören

"Nichts liegt uns ferner, als die Muslime beim Freitagsgebet zu stören. Wir respektieren jede Glaubensrichtung gleichermaßen. Unser Ziel ist es, gegen den Umzug der Islamschule nach Eicken einzutreten", beschrieb der Sprecher der Bürgerinitiative, Peter Brockers, deren Absichten.

Und das aus folgendem Grund: "Der Einfluss, den der Verein ,Einladung zum Paradies' auf unsere Jugend hat, darf nicht unterschätzt werden. Und es ist schlimm, dass unsere Kinder mit solch verfassungsfeindlichem Gedankengut in Berührung kommen müssen", sagte Brockers. Der Hintergrund: Am Dienstag hatte der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz, der "Einladung zum Paradies" schon länger beobachtet, die Ziele des Vereins in einer Stellungnahme offiziell als verfassungsfeindlich erklärt.

Auch Werner Jansen, Mitglied der Bürgerinitiative, macht sich Sorgen um die Zukunft der Jugend. "Wenn ich heute und in Zukunft hier stehe, um gegen die geplante Islamschule zu demonstrieren, dann tue ich das nicht in erster Linie für meine eigenen Interessen, sondern für die meiner Kinder und Enkelkinder", so Jansen.

Gestern während der Kundgebung hat die Bürgerinitiative nochmals ihre Unterschriftenlisten gegen die Islamschule ausgelegt. 3000 Menschen haben sich bisher dort eingetragen. "Wir wollen dem Rat diese Listen bei der nächsten Sitzung vorlegen und noch mehr Druck machen, so dass die Stadt endlich etwas unternimmt", sagte Peter Brockers.

Doch die Politik hat nur einen begrenzten Einflussbereich auf den Umzug der umstrittenen Islamschule. Und zwar nur, wenn es um ordnungs- oder baurechtliche Verordnungen geht. "Wir dürfen ja nicht willkürlich handeln, sondern müssen das Recht und die Gesetze einhalten", sagte Hermann-Josef Krichel-Mäurer, Bezirksvorsteher Ost.

Doch wie geht es nun weiter? "Erstmal machen fahren wir mit unseren ,Montagsdemos' fort", sagte Peter Brockers.

(RP)
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