Mönchengladbach Eine Feier für das Münster
Mönchengladbach · Am 31. August 1943 wurde das Wahrzeichen durch Bomben beschädigt. 1947 gründeten einige Bürger einen Verein zur Rettung des Münsters. Dessen Erfolge werden am Sonntag mit einem Konzert gefeiert.
Wäre Ferdinand Koenen nicht gewesen, stünde das Münster heute nicht mehr. Der Propst hatte die Kirche auf dem Abteiberg bis 1937 komplett ausgestattet - mit Herz und Fachverstand. Dann kam der Zweite Weltkrieg. Am 31. August 1943 wurde Mönchengladbach von Bomben getroffen, das Münster schwer beschädigt. Es brannten nicht nur die Dächer ab, die Gewölbe der Seitenschiffe, des Chores und des Langhauses stürzten ein. Die Krypta wurde zerstört, das Obergeschoss des Münsterturmes wurde weggerissen. Während andere für den Abriss und einen Neubau der Kirche plädierten, setzte sich Ferdinand Koenen für den Wiederaufbau ein.
1947 wurde der Münsterbauverein gegründet - als Initiative der Bürger. Das Wahrzeichen der Stadt sollte erhalten werden. Ferdinand Koenen hatte lange vor dem Bombenabwurf das Bibelfenster ausbauen und in Sicherheit bringen lassen. Ebenso den wertvollen Münsterschatz. "Seit einiger Zeit hängt im Eingangsbereich des Münsters eine Bildtafel, die die Geschichte und die Zerstörung des Münsters dokumentiert", sagt Bodo Assert. Der Vorsitzende des Münsterbauvereins und Kantor Klaus Paulsen haben zum 70. Geburtstag des Vereins das Festkonzert "Te Deum laudamus" vorbereitet. Dazu laden sie für Sonntag, 19. November, 18 Uhr, in die Münster-Basilika ein.
Im Rückblick wird eines Mannes ganz besonders gedacht werden: Heinz Oberlack. Der ehemalige Stadtkämmerer, Chef der Stadtwerke und des Mönchengladbacher Flughafens setzte sich nach seiner Pensionierung unermüdlich für das Münster ein. Er konnte überzeugend auftreten und die Menschen motivieren. Mehrere Millionen Euro flossen in die Sanierung des Mönchengladbacher Wahrzeichens - ein großer Teil davon gespendet von Bürgern und Unternehmen. "Die Besonderheit des Münsters, das Rathaus und der historische Kern der Stadt lockten Oberlack hierher", sagt Bodo Assert. "Und an der Stelle hat er sich selbst und der Stadt ein Denkmal gesetzt."
Am kommenden Sonntag, 18 Uhr (Abendkasse ab 17 Uhr), kommen die "Suite D-Dur" und die Kantate 137 "Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren" von Johann Sebastian Bach sowie das "Te Deum" von Marc Antoine Charpentier zur Aufführung. Es singen Sophie Witte (Sopran), Katharina Dohmen (Sopran), Angela Froemer (Alt), Jörg Nitschke (Tenor), Manfred Bühl (Bass), der Münsterchor St. Vitus und das Junge Vokalensemble, begleitet vom Orchester der Münstermusik unter der Leitung von Klaus Paulsen. Der Eintritt kostet 15 Euro. Tickets gibt es in der Buchhandlung Degenhardt an der Friedrichstraße und in der Buchhandlung Wackes an der Hindenburgstraße sowie an der Abendkasse ab 17 Uhr.