Landgericht Mönchengladbach Einbrecherbande soll am Niederrhein 500.000 Euro erbeutet haben

Mönchengladbach · 18 Einbrüche sollen die Bandenmitglieder im vergangenen Jahr am Niederrhein verübt haben. Die Anklagevertreterin nannte Orte wie Mönchengladbach, Dormagen, Viersen, Nettetal, Hückelhoven Willich, Erkelenz, Grevenbroich und andere.

Justizwachtmeister brachten am Montag die sechs Angeklagten in den Schwurgerichtssaal des Mönchengladbacher Landgerichts. Mit aufmerksamen Blicken verfolgten zwei Frauen und vier Männer, wie sich der Zuschauerraum füllte. Die 22, 26, 29 , 31 und 40 Jahre alten Untersuchungshäftlinge müssen sich wegen schweren Bandendiebstahls und Wohnungseinbruchsdiebstahls in 18 Fällen vor der Ersten Großen Strafkammer verantworten.

Die aus Serbien stammenden Angeklagten nahmen ohne erkennbare Gefühlsregung neben ihren Anwälten Platz. Ihnen drohen bei einer Verurteilung Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren. Die Beute wurde verteilt oder verkauft. Die Bande soll auf den Beutezügen Waren im Gesamtwert 500.000 Euro erbeutet haben.

Etwa 30 Minuten benötigte die Staatsanwältin, bis sie die Anklage verlesen hatte. 18 Einbrüche sollen die Bandenmitglieder im vergangenen Jahr am Niederrhein verübt haben. Die Anklagevertreterin nannte Orte wie Mönchengladbach, Dormagen, Viersen, Nettetal, Hückelhoven Willich, Erkelenz, Grevenbroich und andere. In richterlichen Vernehmungen hatten einige der Angeklagten die "Arbeitsweise" geschildert.

"Wir gehen arbeiten - das hieß einbrechen", hatten sie zugegeben. Oft gelangten sie durch aufgebrochene Terrassentüren in die Einfamilienhäuser. Die Beute bestand unter anderem aus Schmuck, Uhren, Kleidung, Handys und Bargeld. In einigen Fällen entfernten sie ganze Tresore aus den Häusern und nahmen draußen geparkte Fahrzeuge mit. An einem Wagen schraubten sie die Räder ab und verwendeten sie für ihr eigenes Fahrzeug. In einem Fall ließen sie in Mönchengladbach einen Ford Transit stehen, ebenso die Waffen im Inneren.

Die Serben berichteten von abgelehnten Asylanträgen. So hätten sie in Deutschland oft ihre Familien besucht. Einige gaben als Beruf Autohändler an: "Wir kauften hier preiswerte Fahrzeuge und verkauften sie in Serbien mit Gewinn." Das ließen sie durch eine Dolmetscherin übersetzen. Für den Prozess hat das Gericht insgesamt zehn Gerichtstermine geplant.

(kru)
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