Café Emmaus in Mönchengladbach organisiert corona-konforme Veranstaltung Einfach mal reden können beim Osterfrühstück

Mönchengladbach · Weihnachten und Ostern sind besondere Tage im Jahr. Man kommt mit der Familie und Freunden zusammen und feiert. Menschen ohne festen Wohnsitz fehlt oft der Kontakt. Für sie ist das Café Emmaus des SKM ein wichtiger Anlaufpunkt. Gerade an diesen Tagen.

 Ali Mansur: Ali Mansur ist froh über die Hilfe, die er durch den SKM bekommt und ist froh hier mit jemandem reden zu können.  RP-Foto: Eva Baches

Ali Mansur: Ali Mansur ist froh über die Hilfe, die er durch den SKM bekommt und ist froh hier mit jemandem reden zu können. RP-Foto: Eva Baches

Foto: Eva Baches

Der Raum im Café Emmaus des SKM auf der Waisenhausstraße in Rheydt ist leerer als sonst aber dennoch gut gefüllt. Aufgrund der Pandemie haben Christoph Föhles, Leiter Wohnungslosenhilfe/Männerarbeit, und sein Team die Besucher in drei Gruppen zu maximal sieben Personen eingeteilt, die sich zum Osterfrühstück treffen können.

„Seit vielen Jahren machen wir das Osterfrühstück und zu Weihnachten haben wir mit diesem Konzept unter Corona-Bedingungen gute Erfahrungen gemacht. Wir möchten unseren Besuchern den Kontakt ermöglichen. Es ist uns wichtig, weiter für unsere Klienten da zu sein. Feiertage sind immer eine sensible Zeit“, erklärt Christoph Föhles. Die Lebensmittel für das Frühstück stammen zum größten Teil aus Sachspenden. „Ohne diese Sachspenden oder auch finanzielle Spenden könnten wir viele Dinge wie das Frühstück oder auch Grillnachmittage nicht stemmen“, so Christoph Föhles.

„Ich bin schon eine Institution hier“, sagt Laslo Tot und lacht mit seinen Augen über die Maske hinweg. Seit 20 Jahren kommt er täglich ins Café Emmaus. Er hat 25 Jahre in einer Druckerei im Schichtdienst gearbeitet. Durch familiäre Probleme geriet sein Leben aus den Fugen. „Ich war obdachlos. Durch den SKM habe ich nun ein geregeltes Leben und eine schöne Wohnung. Wenn man nicht weiter weiß, bekommt man hier Hilfe. Meine Sozialarbeiterin steht mir immer zur Seite“, erzählt er. Ali Mansur war vor Corona in der Gastronomie tätig. „Seit dem Sommer 2019 bin ich oft hier“, sagt er. „Vor Corona habe ich in der Küche gearbeitet oder auch im Service. Man hat mir erzählt, dass ich hierher kommen kann. Hier bekomme ich Hilfe zum Beispiel mit den Ämtern.“ Er nippt an einer Tasse Tee. „Aber man bekommt hier auch ein Essen oder eine Tasse Tee. Es tut gut mit jemandem zu reden.“

Benawra Jaswani Singh nimmt an einem der frühlingshaft dekorierten Tische Platz. „Ich habe zuerst zwei Monate ein Praktikum in einer Firma gemacht. Danach habe ich 40 Jahre als Dreher bei Schlafhorst gearbeitet“, sagt er. 1964 kam er aus Kenia nach Deutschland. „Seit November 2019 bin ich fast jeden Tag hier. Es gab Probleme mit der Wohnung. Aber jetzt ist es wieder okay. Hier werde ich behandelt wie jeder andere Mensch auch. Hier fühle ich mich nicht als Ausländer. Alle sind sehr hilfsbereit“ sagt er.

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