Mönchengladbach Ein Sudhaus für 15 Millionen

Mönchengladbach · Heute weiht die Brauerei Oettinger das neue Sudhaus an der Senefelder Straße ein. Damit kann die Produktionskapazität von derzeit 2,2 Millionen Hektolitern weiter erhöht werden. Das bedeutet mehr Altbier für den Niederrhein.

Es braut sich was zusammen hinter der glatten Oberfläche der Edelstahltanks im neuen Sudhaus der Brauerei Oettinger. Ein Jahr wurde geplant, drei Jahre gebaut, 15 Millionen Euro wurden investiert: Heute wird im neuen Sudhaus von Geschäftsführer Dr. Karl Liebl in einem Festakt das rote Band durchschnitten und damit das neue Sudhaus offiziell in Betrieb genommen. Damit baut Oettinger seine Produktionskapazitäten am Standort Mönchengladbach weiter aus.

Produktion verdoppelt

Seit Oettinger in Neuwerk produziert, hat sich die Produktion im Brauhaus an der Senefelder Straße verdoppelt: Über 2,2 Millionen Hektoliter Bier werden am Standort Mönchengladbach gebraut. Pro Stunde werden rund 46 000 Flaschen, 70 000 Dosen und 200 Fässer mit Bier abgefüllt. Als einzige der fünf Produktionsstätten der Brauerei in Deutschland braut die Mönchengladbacher das am Niederrhein beliebte Altbier. "Das ist eine rein regionale Spezialität", sagt Dr. Karl Liebl, Geschäftsführer und Betriebsleiter der Zweigniederlassung in Mönchengladbach.

Mit der neuen Anlage kann die Produktionskapazität noch erweitert werden. Durch den Einsatz neuer Technologie können bei der Produktion von den Schrotmühlen, über die Gefäße zur Maische- und Würzbereitung bis hin zur Würzekochung bis zu 20 Prozent Energie gespart werden. Ein Grund dafür ist die Möglichkeit der Energierückgewinnung, die die Anlage im neuen Sudhaus bietet. "Zudem können wir die Rohstoffe mit der neuen Anlage besser auswerten", berichtet Liebl.

Mit der Investition baut Oettinger seine Stellung auf dem Biermarkt weiter aus. "Gegen den allgemeinen Trend waren wir 2009 genauso erfolgreich wie im Vorjahr", sagt Liebl. Ein Grund ist das breite Produktportfolio. Neben untergärigen Biersorten wie Altbier und Weizenbier werden in Mönchengladbach auch obergärige Biere wie Export und Pils produziert. "Zwei Mal haben wir von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft das Qualitätssiegel in Gold bekommen", freut sich Liebl. Mit der neuen Produktionsstätte soll eine weitere Qualitätsoffensive gestartet werden.

Auf die Anzahl der Arbeitsplätze habe die Modernisierung aber keinen Einfluss, betont Liebl. Zwar werde der Personaleinsatz optimiert, aber ein Stellenabbau erfolge lediglich im Rahmen der normalen Verrentung der Mitarbeiter. So frei gewordene Arbeitsplätze würden nicht mehr neu besetzt.

Oettinger hat 2003 die Hannen-Brauerei an der Senefelder Straße in Neuwerk gekauft. Bis 2005 produzierte Oettinger Oettinger im Auftrag der dänischen Carlsberg-Gruppe weiter Hannen Altbier in Mönchengladbach. Dann wurde die Produktion der Bierspezialität nach Krefeld verlagert. Seitdem produziert Oettinger in Mönchengladbach ausschließlich Bier hauseigener Marken.

(RP)
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