Mönchengladbach Ein Stadion wird WM-tauglich

Mönchengladbach · Die Fifa kennt keine Ausnahmen: Wenn am 29. Juni das erste WM-Spiel in Mönchengladbach ausgetragen wird, muss das Stadion den Fifa-Regeln entsprechen.

 Christian Clever, Anton Häring und Tobias Zimmer (v. l.) sind dafür verantwortlich, dass bei den Spieltagen in Mönchengladbach der Stadionbetrieb problemlos läuft.

Christian Clever, Anton Häring und Tobias Zimmer (v. l.) sind dafür verantwortlich, dass bei den Spieltagen in Mönchengladbach der Stadionbetrieb problemlos läuft.

Foto: detlef ilgner

Dafür wird die Medientribüne umgebaut und ein Pressezelt errichtet. Besondere Regeln gelten für den Umgang mit wichtigen Gästen.

Noch liegen die Internet-Kabel lose auf dem Boden, die Tische sind leer und die Schließfächer — naja, die sind zu klein. In weniger als drei Wochen wird das alles anders aussehen, im neuen Pressezelt am Borussia-Park. Auch im Park selbst wird dann, bei der Frauenfußball-WM, kaum noch etwas an den Bundesligisten erinnern. Denn die Fifa wird für vier Wochen die Herrschaft über das Stadion übernehmen.

Und die Fifa hat strenge Regeln, an die sich auch Christian Clever, Geschäftsführer der DFB-Außenstelle für Mönchengladbach, halten muss. Vor allem die Medienvertreter aus aller Welt haben bei der Fifa einen hohen Stellenwert: Das Pressezelt mit 120 Arbeitsplätzen, ein weiteres Zelt für die "Mixed Zone", in der Journalisten die Sportlerinnen interviewen können, Räume für die Fernsehteams — alles muss nach den Vorgaben der Fifa geregelt werden. Auch die Schließfächer. Die sind nämlich schon angebracht. "Sie sind zu klein, vor allem für Fotografen", sagt Anton Häring, der als technischer Leiter für den Umbau des Stadions zuständig ist. Jetzt hat er Schließfächer aus einem Mönchengladbacher Schwimmbad besorgt. Dort passen die großen Kamerataschen hinein.

100 Fotografen am Spielfeldrand

Allzu viel Platz, diese Taschen mitzunehmen, haben die Fotografen im Stadion ohnehin nicht. 100 von ihnen werden neben dem Spielfeldrand untergebracht. Damit das nicht in einem Chaos endet, bekommt jeder Foto-Reporter einen nummerierten Sitzplatz zugewiesen, den er während des Spiels nicht verlassen darf. "Dort findet jeder seinen Lan-Anschluss vor", erklärt Häring. Seine Mitarbeiter legen zurzeit all die Internetzugänge.

Fernsehteams, Grafiker, Kommentatoren, Pressevertreter — jeder hat bei der WM seinen Platz. Auch wo die Kameras während der Spiele stehen, ist genauestens geregelt. Für eine Kamera gegenüber der beiden Tore müssen noch einige Sitzplätze herausgenommen werden.

Neue Wege für die VIPs

Selbst wie die die VIPs ins Stadion kommen, wird vorausschauend geplant. Die "Very Important Persons" (sehr wichtige Personen) gehen bei normalen Länderspielen mit den übrigen Gästen zu ihren Plätzen. "Die Wege, die die VIPs nehmen, werden für die WM geändert", sagt Häring. Damit kein Protokoll missachtet wird, wenn zum Beispiel ein Staatsgast wie Angela Merkel kommt, sind auch diese Dinge genauestens von der Fifa vorgegeben. "Der DFB ist da etwas lockerer", sagt Häring.

Nur eines wird sich gegenüber den Bundesligaspielen der Borussia nicht ändern: der Stadionsprecher. Thorsten "Knippi"Knippertz wird auch bei den Spielen der Damenfußball-Nationalmannschaften im Stadion zu hören sein.

(RP)
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