Mönchengladbach Ein Park-Leitfaden wird in Rheydt verteilt

Mönchengladbach · Donnerstagnachmittag gegen 15 Uhr: Ein Autofahrer nach dem anderen fährt in die Rheydter Marktstraße. Die meisten halten vor der Geschäftsstelle der Stadtsparkasse.

35 Stellplätze gibt es hier, und die scheinen so begehrt zu sein, dass täglich rund 5000 Autofahrer um den Block kurven: rein in die Marktstraße, dann über die Harmoniestraße wieder raus. Alle Versuche, diese "Blockumfahrer" von der magischen Anziehungskraft, den diese wenigen Stellplätze haben, zu befreien, sind bislang gescheitert.

Das Rheydter City-Management wagt es jetzt von neuem: Seit gestern werden in Geschäften und in der Rheydter City 20 000 Flyer mit dem Titel "Park and Rheydt" und einem Park-Smiley verteilt, auf denen die innerstädtischen Straßen abgebildet und alle Parkhäuser und -plätze per Symbol gekennzeichnet sind.

4000 Stellplätze

City-Management-Vorsitzender Peter Felten wundert sich selbst, wie kreativ, aber auch ungeduldig Autofahrer werden, wenn sie Parkplätze suchen. Dabei gibt es in Zentrumsnähe mehr als 4000 Stellplätze in Parkhäusern und Tiefgarage beziehungsweise auf Parkplätzen.

"Kein langes Suchen, kein lästiges Anstehen, um sein vierrädriges Gefäht sicher unterzubringen. Und das Schöne daran ist, dass die Preise in den Parkhäusern und auf den Stellplätzen absolut moderat sind", heißt es in dem Faltblatt, das vier junge, in weiße Overalls gekleidete Frauen derzeit verteilen.

Da das Parkleitsystem noch nicht ganz fertig ist, hofft Felten darauf, dass viele Autofahrer über den Flyer von den großen Park-Möglichkeiten erfahren. Und für die Autofahrer, die Parkhäuser wegen ihrer Enge meiden, hält Rheydt nach Meinung Feltens genügend Alternativen vor: "Gracht, Parkplatz an der Post, Parkfläche bei Staples — alle diese Stellpätze sind citynah und im Umfeld der Geschäfte", sagt er.

Weil die Stadt — "Sie müsste das eigentlich übernehmen!" (Felten) — für den kleinen Park-Leitfaden kein Geld hat, übernimmt das Citymanagement alle Kosten. Die Unternehmen Gottschalk, Reugels und Lenzen, Krebber und die Gladbacher Bank helfen als Sponsoren mit, dass die Aktion kein großes Loch in die Kasse der Geschäftsleute-Vereinigung reißt.

Dass die Geschäftsleute kein Interesse daran haben, das Rheydter Zentrum zu einer autofreien Zone zu machen, unterstreicht Citymanagement-Chef Felten: "Der Einzelhandel ist darauf angewiesen, dass die Geschäfte mit dem Pkw zu erreichen sind."

(RP)
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