Horst Festival 2013 in Mönchengladbach Ein Horst-Auftritt gilt als Sprungbrett

Mönchengladbach · Der Horst-Vorstand spricht über Headliner "Disco Ensemble", neue Ticketpreise und die Lehren aus dem Vorjahrsfestival in Mönchengladbach.

 Der neue Vorstand des Vereins Horst (von links): Silke Müller, Stefanie Schlitzkus und Oliver Leonards.

Der neue Vorstand des Vereins Horst (von links): Silke Müller, Stefanie Schlitzkus und Oliver Leonards.

Foto: detlef Ilgner

Das "Horst-Festival" wird in diesem Jahr fünf Jahre alt. Ist die Geburtstagsfeier schon fertig geplant?

Oliver Leonards Den Geburtstag wollen wir auf jeden Fall gebührend feiern. Ein paar Überraschungen wird es beim Festival geben.

Silke Müller Die Headliner für alle Tage sind gebucht. Verraten können wir schon mal, dass die finnische Band "Disco Ensemble" auftritt. Die haben mit ihrer Musik unter anderem zum Soundtrack des Films "Kokowääh 2" beigetragen.

Vergangenes Jahr gab es Auftritte von Cro und Kraftklub. Kommen auch 2013 wieder bekannte deutschsprachige Bands oder Künstler?

Leonards (lacht): Ja. Mehr wollen wir aber noch nicht verraten.

Müller Insgesamt werden wir mit dem Line-up internationaler. Wir wollen das Profil noch erweitern. Das Ziel war, Bands zu engagieren, die nicht so oft in Deutschland zu sehen sind.

Welchen Stellenwert hat ein Festival wie das "Horst" denn inzwischen bei den Musikern? Ist es schwer, sie von einem Auftritt zu überzeugen?

Müller Bei den Künstleragenturen haben wir uns inzwischen einen guten Ruf erarbeitet. Sie wissen, dass wir ein junger Verein sind, der ein junges Publikum lockt in einer Stadt, in der sonst nicht so viel passiert. Da kann man mit einem guten Auftritt schnell die Hütte abreißen.

stefanie Schlitzkus Je nachdem wo die Bands stehen, wird ein Auftritt auch als Sprungbrett wahrgenommen.

Bei "Horst" treten jedoch nicht nur die großen Namen auf. Seit 1. März können sich Künstler bei Ihnen bewerben, um im August auf der großen Bühne stehen zu können. Wie ist da bisher die Resonanz?

Müller Allein am ersten Wochenende kamen schon über 200 Bewerbungen. Das hat uns total überrascht, weil die Bewerbungsphase über unsere Homepage ja auch noch bis zum 31. März andauert. Im letzten Jahr hatten sich am Ende 650 Bands beworben.

Von denen es aber nur die wenigsten auf die Bühne schaffen.

Müller Diesmal haben wir zusätzlich noch die Möglichkeit, Künstler im Kulturzelt unterzubringen. Wir haben daher auch extra dazu aufgerufen, dass sich Künstler aus allen möglichen Bereichen bewerben, zum Beispiel auch Theatergruppen.

Kommen die Bewerbungen denn nur hier aus der Region?

Müller Inzwischen schreiben uns Künstler aus ganz Europa. Klar sind auch Bands aus der Region Niederrhein vertreten. Die haben sogar einen kleinen Vorteil, weil wir die Szene hier vor Ort fördern wollen.

Dem hat sich der Verein "Horst" in seiner Satzung verschrieben. Anfang des Jahres gab es an der Vereinsspitze einen Führungswechsel. Wieso?

Leonards Einem Teil des ursprünglichen Teams fehlte einfach die Zeit, die man braucht, um so ein Festival zu organisieren, weil sie beruflich inzwischen stärker eingespannt sind. Wir wollen aber auch verhindern, dass der Verein statisch wird, er soll dynamisch bleiben.

Damit repräsentieren mit Ihnen, Stefanie Schlitzkus und Silke Müller, nun zwei Damen den Verein nach außen. Wie hat sich für Sie die Arbeitsbelastung seitdem verändert?

Schlitzkus Der Aufwand war schon ohne einen Posten im Vorstand deutlich spürbar. Inzwischen arbeite ich in meinem eigentlichen Beruf in stundenreduzierter Form, um ein bisschen mehr Zeit zu haben. Es gibt zwar noch ein Leben neben dem "Horst", aber das ist überschaubar im Moment.

Oft ist es ja so, dass in Vereinen wenige Köpfe einen Großteil der Arbeit machen. Wie ist das beim "Horst"?

Müller Die Crew ist insgesamt gewachsen, so dass wir im Team allein zwei Leute haben, die sich nur mit dem Crew-Management beschäftigt. Und Nachwuchs wächst über unser U21-Projekt immer weiter nach. Im letzten Jahr sind noch einmal wahnsinnig viele junge Leute hinzugekommen, der Sprung von 2011 zu 2012 war enorm.

Das galt auch für einige Sicherheitsauflagen, die sich im letzten Jahr im Vergleich zum Vorjahr verschärft hatten. Wie sieht es damit 2013 aus?

Leonards Es gab nur wenige Änderungen, mit dem Sicherheitskonzept von 2012 fahren wir auch diesmal. Aufgrund der Erfahrungen machen wir aber natürlich einiges anders und hoffentlich auch besser.

Was ändert sich für die Besucher?

Müller Es wird eine größere Bühne geben. Bislang stand sie immer vor dem Gebäude der Berufsschule für Technik und Medien, jetzt steht sie auf der Rasenfläche . . .

Leonards . . . und es wird mehr Zugänge zum Gelände geben. Da haben wir aus den Erfahrungen des letzten Jahres gelernt, genauso wie bei den Tickets.

Was läuft da dieses Mal anders?

Leonards Wir haben festgestellt, dass unser Eintrittskonzept für den Sonntag schief gelaufen ist. An dem Tag sollte ja eigentlich das Stadt- und Familienfest sein, doch durch den Eintritt wurde eine Barriere aufgebaut, die wir so nicht wollten. Die Konsequenz ist, dass jetzt die ersten zwei Tage etwas mehr Eintritt kosten, das Programm am Sonntag jedoch wieder kostenlos ist.

Schlitzkus Es wird ein Festival-Ticket geben, das 16 Euro für beide Tage kostet. Für die Leute, die nur an einem Tag können, gibt es Tagestickets, die 10 Euro kosten. Die Karten gibt es seit dem 15. März an den Vorverkaufsstellen und im Internet.

Müller Wir raten dazu, die Tickets früh zu kaufen, da wir alle Karten in den Vorverkauf geben und sie nicht für die Tageskasse zurückhalten.

Pro Tag können 8000 Besucher auf das Festival-Gelände am Platz der Republik. Könnte man an einem anderen, größeren Platz nicht noch mehr Zuschauer locken?

Müller "Horst" sollte nie ein Massenprodukt werden, es soll überschaubar bleiben. Wir arbeiten eng mit der Schule zusammen, der Hausmeister ist inzwischen ein guter Freund des Teams geworden. Das gibt man ungern auf. "Horst" gehört einfach mitten in die Stadt.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE FLORIAN RINKE.

(RP/ac)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort