Beckrath Ein Heim für die Vereinsfamilie
Beckrath · Die Beckrather Gemeinschaft endet nicht an den Ortsgrenzen: bis nach Australien haben die Dörfler ihr Netz gespannt. Dort lebt seit den 60er Jahren der Beckrather Wolfgang Medau, er hält sich immer über die neuesten Ereignisse in seiner Heimat auf dem Laufenden.
Sein Kontaktmann ist Manfred von Gehlen, Pressesprecher des Turnvereins Beckrath. Mit 430 Mitgliedern ist es der größte Verein am Platz, "wir machen einen etwas leistungsbezogenen Breitensport", erläutert von Gehlen. Vor allem für seine Handballabteilung ist der TV bekannt, sie fusionierte 2007 mit der HSG Wickrath.
Der Denkmalpflege- und Heimatverein Beckrath ist nicht viel kleiner, er zählt 367 Mitglieder. Im Vorstand sitzen Vertreter aller Vereine, "wir sind der Dachverband, organisieren Termine und richten Veranstaltungen aus", sagt der Vorsitzende Fritz Moll. Auch die Leprahilfe (21 Mitglieder), die Landfrauen (65), die Freiwillige Feuerwehr (270) und ein Gesangverein (144) sind in Beckrath aktiv.
Treffpunkt und Zentrum
Erst 2007 bekam die große Beckrather Vereinsfamilie wieder Zuwachs: Die Dörfler gründeten den Förderverein Gemeindehaus (158 Mitglieder). Seit fleißige Bürger das Gebäude 1934 für die Frauenhilfe errichteten, hat es sich zum Treffpunkt und Zentrum des Ortes entwickelt. Für viele Beckrather ist es das "Heim", Schauplatz diverser Vorträge, Versammlungen und Plauderrunden.
Der Förderverein hat das Haus 2008 gemietet — um zu verhindern, dass die evangelische Gemeinde Wickrathberg als Eigentümer es verkauft. Regelmäßig laden die Förderer zum Frühstücken und zu anderen Aktionen ein oder vermieten das Heim für private Feiern. Den Erlös nutzen sie, um laufende Kosten zu decken. "2008 hatten wir hier mehr als 100 Veranstaltungen", erzählt die Vorsitzende Heidrun Paulussen.
Das zu organisieren, sei mit viel Arbeit verbunden, ergänzt sie. Alle Helfer engagieren sich ehrenamtlich, der Einsatz wird nicht bezahlt. "Unsere Belohnung ist ein volles Haus", sagt Heidrun Paulussen.
