Mönchengladbach Ein Gladbacher in Ostwestfalen

Mönchengladbach · Es war eine launige Gesprächsrunde, die nach dem 2:1 der Borussen im Testspiel gegen Arminia Bielefeld beisammen saß. Kult-Sportreporter Werner Hansch, der beim Benefizspiel der Bundesligisten in Bad Oeynhausen den Moderator gab, und die Trainer.

Bilder vom Testspiel gegen Bielefeld
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Der Niederländer Jos Luhukay, der Borussia betreut, und Michael Frontzeck, der Gladbacher, der seit Januar in Ostwestfalen arbeitet. "Ganz, ganz früher Gladbach und heute von ganzem Herzen Bielefelder", sagte Hansch über Frontzeck. So ganz stimmt das nicht, auch wenn sich der 44-Jährige sehr wohl fühlt bei Arminia und in Bielefeld.

"Ich habe eine Wohnung dort, meine Familie ist oft da. Aber Gladbach ist und bleibt meine Heimat", sagt der 19-malige Nationalspieler, der nach wie vor ein Haus in Hamern hat. In Bielefeld hatte er einen schwierigen Start. "Frontzeck: Referenz Abstieg mit Aachen" hatten die Fans auf ein Plakat geschrieben bei seinem Dienstantritt. Zunächst gab es keinen Sieg, es wurde schon über eine Blitz-Entlassung spekuliert. Doch Frontzeck kriegte die Kurve. Anders als sein raubeiniger Vorgänger Ernst Middendorp ist er ein Kumpeltyp. "Er hat uns im Abstiegskampf richtig angepackt", sagt der Ex-Gladbacher Oliver Kirch, der nun auch Armine ist.

"Es passt", finden inzwischen die Fans. So musste sich der Trainer in Bad Oeynhausen durch ein Rudel Autogrammjäger kämpfen, bevor er in den Teambus einsteigen konnte. "Es liegt an einem selbst, wie man mit den Leuten klar kommt. Ich hatte bisher nirgendwo Probleme", sagt Frontzeck, der 213 seiner 436 Erstligaspiele für Gladbach machte (plus 25 in der Zweiten Liga). Außerdem spielte er für den VfB Stuttgart, den VfL Bochum, den SC Freiburg und Manchester City.

Als Trainer in Aachen holte er vier Punkte gegen Borussia, am Ende aber "haben wir beide verloren, weil wir abgestiegen sind". In dieser Bundesliga-Saison, in der sowohl seine Arminia als auch seine "alte Liebe" Borussia zum Kreis der möglichen Abstiegskandidaten gezählt werden, "hoffe ich, dass wir beide Sieger bleiben". Sprich: nicht absteigen. Auf die Vergleiche mit Borussia freut er sich, denn, wie jetzt in Oeynhausen, "trifft man einige alte Bekannte". Wie Torwart-Trainer Uwe Kamps, mit dem er bei Borussia noch zusammen spielte — im Bökelbergstadion. "Den Bökelberg vermisse ich, ehrlich", gesteht Frontzeck.

(RP)
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