Mönchengladbach Eickener Kreisel bleibt ein Ärgernis
Mönchengladbach · Autofahrer können am umgebauten Eickener Kreisel nicht mehr vom Bellstieg aus nach Lürrip abbiegen. Deshalb nutzen sie eine Ausweichstrecke. Die aber ist eine Spielstraße. Die Anwohner sind sauer.
Seit Anfang des Jahres wohnt Frank Schünzel nahe des Eickener Kreisels auf der Straße "Am Bour". Eigentlich eine verkehrsberuhigte Straße. Doch seit dem Umbau des Kreisels merkt Schünzel davon nichts mehr. "Durch die geänderte Verkehrsführung fahren viele Autofahrer, oft mit überhöhter Geschwindigkeit, jetzt bei uns durch die Straße, um dann auf der Hindenburgstraße wieder in alle Richtungen abbiegen zu können", erzählt Schünzel verärgert.
"Nicht akzeptabel"
Die Ursache: Die Autofahrer können nicht mehr vom Bellstieg nach links Richtung Lürrip oder aber geradeaus auf die Breitenbachstraße in Richtung Hauptbahnhof fahren. Einzig erlaubt ist nur noch das Abbiegen nach rechts auf den neuen Abschnitt der Steinmetzstraße. "Vor der Änderung war es ja nicht schlimm, man konnte im Kreisverkehr wenden. Aber diese Möglichkeit besteht jetzt nicht mehr. Teilweise biegen die Leute links ab und kreuzen die durchgezogene Linie, da die Verkehrsführung einfach nicht akzeptabel ist", so Schünzel.
Wichtig ist ihm, dass man die spielenden Kinder auf der Straße schützt. "Die Straße Am Bour ist sehr eng und durch die parkenden Anwohner sehr unübersichtlich. Sicher sind die Kinder auf dieser Spielstraße nicht mehr."
20 Jahre wohnte Lothar Eimanns auf der Marienstraße, eine Verlängerung des Bellstiegs. "Das ist eine unglückliche Lösung", klagt er. "Wenn ich vom Bellstieg aus auf die Korschenbroicher Straße will, muss ich einen Umweg über drei Ampeln fahren. Das ist doch Irrsinn, dass ich nicht mehr geradeaus über die Kreuzung fahren kann."
Stadtsprecher Dirk Rütten spricht nicht von Irrsinn, sondern von einer seit Jahren wohl überlegten Verkehrsplanung. "Wir können die Verkehrsführung dort an der Ampel nicht ändern, da wir sonst den Verkehr insbesondere auf der Hindenburgstraße zu sehr drosseln würden. Lange Rückstaus wären die Folge", erklärt Rütten.
Noch vor kurzem hätte die Stadt die Markierungen auf der Kreuzung verdeutlicht. "Es gab einige Beinahezusammenstöße, da immer wieder Autofahrer versuchten, geradeaus über die Kreuzung zu fahren." Rütten unterstreicht allerdings die positiven Aspekte der geänderten Verkehrsführung. "Wir haben es endlich geschafft, den Verkehr am Bahnhof und im Gründerzeitviertel zu beruhigen. Außerdem haben wir mit der Verlängerung der Steinmetzstraße für große Entlastung gesorgt."
Die Situation auf der Straße Am Bour, so der Stadtsprecher, wird das Ordnungsamt in den kommenden Tagen und Wochen im Auge behalten. "Natürlich wollen wir dort keinen Schleichverkehr. Notfalls werden wir die Straße für den Durchgangsverkehr sperren."
