55 Dinge, die man in Mönchengladbach erlebt Haben sollte (27) Eicken und Gründerzeitviertel erwandern

Mönchengladbach · Einst als hässlicher Schandfleck verschrien, entwickelt sich das Viertel Eicken immer mehr zu einem echten Geheimtipp in der Mönchengladbacher Szene. Gerade Kulturfreunde kommen hier ganz auf ihre Kosten.

 Netzer, Wimmers und Vogts kicken in Eicken auch heute noch.

Netzer, Wimmers und Vogts kicken in Eicken auch heute noch.

Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Die Wandlung vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan: So oder so ähnlich könnte man die Entwicklung des Stadtteils Eicken beschreiben. Noch vor einigen Jahren war der Ortsteil als Drogenviertel verschrien, das von den sogenannten "Schiller-Fightern" - einer Straßengang - beherrscht wurde und in dem man sich besser auch bei Tage nicht aufhielt. Ladenlokale standen leer, und nur hin und wieder verirrte sich ein Mönchengladbacher nach Eicken. Doch wer mit offenen Augen durch das Gründerzeitviertel lief, dem fiel auch das Schöne auf.

 Die Architektur der Gründerzeit prägt das Bild im Stadtteil Eicken. Viele Häuser wurden liebevoll renoviert.

Die Architektur der Gründerzeit prägt das Bild im Stadtteil Eicken. Viele Häuser wurden liebevoll renoviert.

Foto: Hans peter reichartz

So entstand aus dem Wunsch einiger Bürger heraus die Initiative Gründerzeitviertel - ein Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Lebensqualität in Eicken zu erhöhen. Mit sehr viel Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein setzten sich die Vereinsmitglieder für ihren Stadtteil ein - mit Erfolg. Eicken ist aus seinem Dornröschenschlaf erwacht und erblüht mehr und mehr zum Leben. Und siehe da: Heute lohnt sich ein ausgedehnter Spaziergang durch das Gründerzeitviertel mit seinen schönen und gut erhaltenen Altbau-Häusern. Da gibt es am Schillerplatz das Café Van Dooren, das im gemütlich, stylischen Ambiente mit frischen mediterranen Gerichten seine Gäste verwöhnt.

Oder das Theater im Gründungshaus (TiG) an der Eickener Straße 81, eine Kleinkunstbühne, die für Kulturfreunde ein wahrer Anziehungspunkt geworden ist. Hier geben sich Kabarettisten, Jazzbands und Kriminalautoren regelmäßig die Klinke in die Hand. Eine besondere Attraktion im Gründerzeitviertel ist seit Anfang 2012 der Margarethengarten an der sogenannten "Kulturkreuzung". Studenten der Hochschule Niederrhein haben einen Zwischennutzungsvertrag für das brachliegende Gelände an der Margarethenstraße/Ecke Eickener Straße unterzeichnet. Seitdem hat sich der Interkulturelle Quartiersgarten zu einer grünen Oase im Stadtteil Eicken entwickelt, der von seinen Bewohnern gemeinschaftlich und mit viel Einsatz und Liebe gestaltet und gepflegt wird.

Besonders Kindern und Jugendlichen wird im Margarethengarten eine ganze Menge an sinnvollen Freizeitbeschäftigungen geboten. Die Studenten der Kulturpädagogik lassen sich regelmäßig tolle Aktivitäten einfallen. So basteln sie zum Beispiel aus alten Materialien Weihnachtsschmuck für den Schillerbaum, der an Advent auf dem Schillerplatz von der Initiative Gründerzeitviertel aufgestellt wird. Wer dann abends noch immer nicht genug von Eicken hat, kann sonntags ab 19 Uhr im Ladenlokal an der Eickener Straße 14 mit einer bunten Gruppe von Gleichgesinnten die Tatort-Krimis aus Münster, Köln, München und Co. beim "Tatort Klub" verfolgen und gemeinschaftlich dem Täter auf die Spur kommen.

(sibr)
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