Mönchengladbach Ehrlicher Finder rettet Weihnachten
Mönchengladbach · Das hätte ein trübes Weihnachtsfest für eine Mönchengladbacher Familie werden können. Denn ausgerechnet einen Tag vor Heiligabend vergaß die Mutter eine große Tüte mit Geschenken auf einem Parkplatz in der Innenstadt.
Warum doch noch alles gut wurde, berichtete die Polizei gestern. Ein ehrlicher Finder hatte am 23. Dezember die große "herrenlose" Tüte gefunden. Neben liebevoll eingepackten Geschenken, die jeweils beschriftet waren mit "Oma", "Mama", "Simone", "Andreas" und weiteren Vornamen, befanden sich noch diverse Familienfotos darin. Der Finder brachte die Tüte umgehend zur Polizeiwache.
Nun begann für die Beamten die Recherche nach dem wahren Besitzer der Tüte. Auf den Paketen befanden sich zwar Vornamen, aber keine Familiennamen und schon gar keine Adresse. Die Polizisten befragten den Finder also näher. Und tatsächlich erinnerte der sich an das Kennzeichen des Autos, neben dem er die Geschenke gefunden hatte. Somit kamen die weihnachtlichen Ermittlungen ein ganzes Stück weiter.
Denn es stellte sich heraus, dass eine Familie mit dem gleichen Namen der Pkw-Halterin in der Nähe des Fundortes gemeldet ist. Also wurden die Geschenke wieder in die Tüte gepackt und die Anschrift der Familie aufgesucht. Ein Mann öffnete. Die Kollegen des Bezirksdienstes wollten dem möglichen Empfänger der Geschenke nicht vorschnell etwas zu verraten.
Also gingen sie vorsichtig vor: "Guten Tag. Erst mal keine Panik, weil die Polizei vor Ihrer Türe steht. Es ist nichts passiert! Wir hätten gerne Ursula gesprochen." Der Mann sagte, dass dies seine Schwester sei, die gerade nicht da sei. Dann fragten die Beamten nach den anderen Namen auf den Päckchen und erfuhren, dass dies die Kinder von Ursula sind. Schließlich machte der Bruder sich doch Sorgen und fragte, ob seinen Nichten und Neffen etwas geschehen sein.
Die Polizisten konnten ihn abermals beruhigen. Sie fragten den Mann, ob es sein könne, dass seine Schwester einkaufen war und etwas vergessen habe. "Ja, meine Schwester!", sagte der, "das ist gut möglich. Vor vier Wochen hat sie eine Kamera für 1200 Euro auf dem Parkplatz vergessen. Die hat sie Gott sei Dank zurück bekommen."
Nun hatte die Schwester also abermals etwas auf dem Parkplatz stehenlassen, und wieder war das Glück auf ihrer Seite. Die Polizisten teilten dem Mann die Geschichte mit der vergessenen Geschenke-Tüte und dem ehrlichen Finder mit und überreichten ihm die Weihnachtspräsente. Wie die Familie sich freute, kann sich jeder vorstellen.
(*Die Namen wurden von der Polizei geändert)
