Mönchengladbach Drogenschmuggler beteuert vergebens seine Unschuld

Mönchengladbach · Am 9. November 2012 kontrollieren Polizeibeamte nachmittags in Elmpt das Fahrzeug eines 47-jährigen Mannes. Dessen Begleiterin saß am Steuer. Das Pärchen fällt durch widersprüchliche Aussagen auf. Im Wagen riecht es nach Marihuana. Aber beide bestreiten, Betäubungsmittel bei sich zu haben. Doch nach einem positiven Drogentest bringen die Beamten das Paar ins Krankenhaus. Die beiden werden geröntgt. Danach steht fest, dass die Frau in ihrem Körper 500 Ecstasy-Pillen versteckt hat. Gestern musste sich der 47-Jährige wegen gemeinschaftlicher Drogeneinfuhr und Handels in nicht geringer Menge vor dem Mönchengladbacher Schöffengericht verantworten.

Doch der Angeklagte, der wie die Freundin aus Süddeutschland stammt, bestreitet, mit dem Pillenschmuggel etwas zu tun zu haben. Man sei damals gemeinsam nach Amsterdam gefahren, weil er einen Freund besuchen wollte. Die Adresse des Freundes könne er nicht nennen, der lebe inzwischen auf Bali. Die Frau habe den Wagen gesteuert und die Pillen geschmuggelt. "Ich habe mit den Drogen nichts zu tun", versicherte der Angeklagte, der einschlägig vorbestraft ist. Doch die Frau erklärte in einer überzeugenden Aussage, dass sie sich auf das Angebot des Angeklagten eingelassen habe, der ihr für den Schmuggel im eigenen Körper 500 Euro versprochen habe. Sie sei doch nicht vorbestraft, da könne sie eher so etwas machen, soll er der Frau gesagt haben. Die Frau, die ebenfalls aus Süddeutschland stammt, musste sich bereits vor Gericht verantworten. Bereitwillig hat sie im Gerichtssaal zugegeben, die Drogen im Körper versteckt zu haben. Sie wurde zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. In Amsterdam habe der Angeklagte die Pillen besorgt. "Zusammen haben wir dann im Hotel die Drogen verpackt", sagte die Frau in ihrer Zeugenaussage.

Der Verteidiger forderte Freispruch für seinen Mandanten. Schließlich habe die Fahrerin die Pillen versteckt. Aber das Schöffengericht schloss sich dem Antrag des Staatsanwalts an und verurteilte den 47-Jährigen wegen Drogenschmuggels zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten.

(RP)
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