Mönchengladbach Dreiste Kinderbande: Drei Festnahmen an einem Tag

Mönchengladbach · Die Kinder, die Bankkunden an Geldautomaten auflauern und sie dann berauben, werden immer dreister. In Mönchengladbach wurden allein gestern drei neue Fälle bekannt. Besonders bemerkenswert: Die Polizei nahm einen 13-Jährigen fest, der schon dreimal erwischt wurde und trotzdem unverhohlen weiter raubte.

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Der Junge war bereits in der vergangenen Woche aufgefallen, als er mit anderen Kindern und Jugendlichen an einem Geldautomaten am Bismarckplatz wartete, bis ein Kunde seine PIN-Nummer eingegeben hatte, um ihn dann zu berauben. Der 13-Jährige wurde nach seiner Festnahme in der vergangenen Woche in eine Jugendeinrichtung nach Büttgen gebracht. Doch da blieb er nicht lange. Noch am selben Tag floh er nach Duisburg, um dort in der Innenstadt erneut zuzuschlagen. Und gestern: Da hielt er an einer Bankfiliale an der Odenkirchener Straße nach Opfern Ausschau.

Etwas abgesetzt soll ein 23-jähriger Mann gestanden haben, der bei der Polizei ebenfalls bekannt ist und der den Jungen bei seinem Tun beobachtete. Für die Ermittler ist das ein weiteres Zeichen dafür, dass die Kinder von Erwachsenen gesteuert werden. Der 23-Jährige konnte flüchten.

Die Polizei warnt angesichts der massiven Häufung der Fälle noch einmal vor der Bande von Kindern und Jugendlichen aus Rumänien. Sie lauern Kunden von Geldinstituten an Bargeldautomaten auf und bedrängten ihre Opfer, wenn diese ihre PIN eingeben, um dann teils mit Ablenkungstricks, aber auch zunehmend unter Gewalteinwirkung selbst Geld abzuheben.

Gestern wurde nicht nur der 13-Jährige erwischt. Eine Zivilstreife nahm außerdem zwei verdächtige 19-jährige Frauen fest, die offensichtlich an einem Geldautomaten eines Institutes am Bismarckplatz mit dem Ablenkungstrick unterwegs waren. An der Lürriper Straße war die Bande ebenfalls aktiv. Dort gelang den Tätern jedoch die Flucht über die nahen Bahngleise.

Da sich die "Kinder-Räuber" selbst durch vorübergehende Festnahmen nicht abschrecken lassen, mahnt die Polizei zur Vorsicht. Sie bittet, potenzielle Opfer zu warnen und sofort die Polizei zu informieren, wenn sich in der Nähe von Banken Kinder oder Jugendliche herumtreiben. Es handelt sich laut Polizei um rumänische Staatsangehörige. Alle haben schwarze Haare und eine auffallend dunkle Hautfarbe. Hinweise an Tel. 02161 290 oder bei aktuellen Feststellungen direkt über den Notruf 110.

(OTS)
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