Mönchengladbach Drei junge Männer nach Kioskraub zu Haftstrafen verurteilt

Mönchengladbach · Die Täter - 21, 24 und 41 Jahre alt - hatten die Angestellten mit einer Pistole bedroht und eine Registrierkasse mit 725 Euro erbeutet.

Für die drei Männer - 21, 24 und 41 Jahre alt - endete der dritte Prozesstag vor der Ersten Jugendkammer des Mönchengladbacher Landgerichts gestern nach einem überraschenden und vollständigen Geständnis mit dem Urteil.

Die Staatsanwältin hatte den Angeklagten vorgeworfen, am 16. Oktober vergangenen Jahres einen Kiosk in Mönchengladbach überfallen und dabei eine Registrierkasse mit 725 Euro erbeutet zu haben. Zunächst hatten die Männer nur ein Teilgeständnis abgelegt. Tatsächlich hatte damals ein 64-jähriger Zeuge beobachtet, wie ein grauer Pkw die Wickrather Straße befuhr und zwei Männer aus einem Kiosk wegliefen. Die zwei trugen eine Registrierkasse und stiegen dann in das Fahrzeug, dessen Kennzeichen sich der 64-Jährige merkte. Der Zeuge informierte anschließend die Polizei. Die traf in der Wohnung eines Bekannten auf die drei Angeklagten. Die Männer waren damals mit dem Fahrzeug des Bekannten unterwegs, weil ihr Leihwagen nicht mehr ansprang.

Die Opfer des Überfalls, zwei junge Frauen, erinnerten sich im Prozess an zwei Eindringlinge im Kiosk. "Einer der Männer kam auf mich zu, hielt mir eine Pistole gegen die Stirn und rief ,Raus, raus!'" Danach seien die Männer mit der Kasse verschwunden. Der 41-jährige Angeklagte hatte während des Überfalls draußen im Auto gesessen. Von einem Raub und von einer scharfen Waffe habe er nichts gewusst. Zu Prozessbeginn war nur die Rede von einer Spielzeugpistole. Gestern lag die vermeintliche Spielzeugpistole auf dem Richtertisch. Aber der Kammervorsitzende Lothar Beckers machte den Prozessbeteiligten bald klar, dass die Männer tatsächlich mit einer echten Waffe im Kiosk aufgetaucht waren.

Nach Gesprächen der Angeklagten mit ihren Anwälten gab es im Gerichtssaal plötzlich ein vollständiges Geständnis. Bald war klar, dass der 41-Jährige eine scharfe Waffe besorgte, aber das Magazin entfernt hatte. Er selbst blieb draußen im Fahrzeug. Die zwei jüngeren Männer betraten mit der ungeladenen Waffe den Kiosk und bedrohten die Opfer. Später wurde die erneut beladene Waffe in einem Kellerversteck gefunden.

Die Angeklagten entschuldigten sich. Sie seien damals mit einem Leihwagen unterwegs gewesen. Dann sei das Auto nicht mehr angesprungen. Mit dem Raub hätten sie sich das Geld für die Reparatur beschaffen wollen. Nach dem Geständnis verurteilte das Gericht das Trio wegen schweren Raubes. Der 24-Jährige muss für drei Jahre und zwei Monate hinter Gitter, der Fahrer für drei Jahre und vier Monate. Der 21-Jährige kam mit einer Jugendstrafe von zwei Jahren und zwei Monaten davon.

(RP)
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