Donk Donk im grünen Bereich

Donk · Eine Honschaft, die als verschlafenes Kaff verschrien ist, beweist sich als kleine Idylle. Vor wenigen Jahren noch wurde diese von stinkenden Faulgerüchen aus dem Klärwerk getrübt. Mittlerweile ist der Geruch weg und die Donker können aufatmen, sich zurücklehnen und entspannen.

 Holger Schallenburger (links) ist in der Donk groß geworden, mit Heinz Vennen suchte er nach Überbleibseln aus der Geschichte des Ortes. Und sie sind fündig geworden: Noch heute steht die ehemalige Uhrmacherwerkstatt der Familie Könes an Ort und Stelle, und wie gehabt ticken die Zeiger über der Tür.

Holger Schallenburger (links) ist in der Donk groß geworden, mit Heinz Vennen suchte er nach Überbleibseln aus der Geschichte des Ortes. Und sie sind fündig geworden: Noch heute steht die ehemalige Uhrmacherwerkstatt der Familie Könes an Ort und Stelle, und wie gehabt ticken die Zeiger über der Tür.

Foto: Markus Rick

Wald wohin das Auge reicht, dazwischen ein paar Höfe und Einfamilienhäuser. Alles sehr schick, alles sehr grün, alles wahnsinnig ruhig. "So war die Donk schon immer", erinnert sich der ehemalige Donker Jong und das heutige Vorstandsmitglied der Neuwerker Heimatfreunde Holger Schallenburger (34).

Und so wird die Donk auch bleiben, ist er sicher. Selbst eine kleine Rothaarkatze auf der gleichnamigen Straße scheint die Ruhe weg zu haben, als er mit dem Auto die Straße passiert, um sich auf seine Reise durch die Vergangenheit zu machen. Langsam, in aller Seelenruhe schleicht sie vom Asphalt. Sowohl Besucher als auch regen Verkehr ist sie wohl nicht gewohnt.

"Wenn ich früher mal Gäste eingeladen habe, dann riefen sie mich meist schon auf dem Weg hier her an", sagt Schallenburger und lacht. "Holger, wo sind wir hier? Hier ist nichts mehr", hörte er oft am anderen Ende der Leitung. "Und bei Nacht bekamen sie sogar häufig Angst", sagt er.

Dabei ist der ländliche Grünstreifen hinter Neuwerk schon uralt. 1333 bekam ein Mann names Giso, einen Bauernhof vom Kloster Neuwerk inmitten von Feldern und Wald zugesprochen. Die Geschichte machte ihren Lauf und weitere Höfe entstanden. Noch heute ist das Viertel, in dem das erste Haus gebaut wurde, als Mackes Hütt bekannt — benannt nach Gisos Sohn Macke.

"Viel zu bieten, das hatte die Donk noch nie", sagt Schallenburger. Es gab keine Geschäfte, keine Kirche, einfach nichts. Wenn die Leute etwas brauchten, dann pilgerten sie nach Neuwerk. Nur ein Wirtshaus, das der Familie Wyes, war Treffpunkt der Donker Bevölkerung. Entweder trafen sich die Leute hier zum Klönen oder sie gingen mit ihren Bierkrügen in die Kneipe, um sie für Zuhause auffüllen zu lassen.

Sozusagen fand der Kaffee zum Mitnehmen seinen Ursprung in Mackes Hütt — nur eben mit Bier. Noch heute steht die Kneipe am selben Fleck, ist nach wie vor der einzige Anlaufpunkt in Donk. Nur der Name ist mittlerweile ein anderer — heute heißt sie "Neuwerker Hof". Einen anderen Knotenpunkt bilden die beiden Bushaltestellen der Linie 015, die im 20 Minutentakt die Menschen in die Stadt bringt.

(RP)
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