Mönchengladbach Diese Unternehmen investieren in Mönchengladbach

Mönchengladbach · Trotz Wirtschaftskrise machen einige Unternehmen in der Stadt gute Geschäfte und investieren in den Standort. Die Branchen-Palette reicht dabei vom Maschinenbau über die Energiewirtschaft bis zu Mode und Veranstaltungen.

 Areva verdoppelte fast die Mitarbeiterzahl in den vergangenen vier Jahren.

Areva verdoppelte fast die Mitarbeiterzahl in den vergangenen vier Jahren.

Foto: Dieter Wiechmann

Die Zeit der Kurzarbeit endet in vielen Mönchengladbacher Unternehmen, in den kommenden Wochen wird sich zeigen, wie sie die Wirtschaftskrise überstehen. Bang schauen Gewerkschaften, Agentur für Arbeit und Wirtschaftsförderung auf die Unternehmen, die bereits Insolvenz anmelden mussten. Die Befürchtung, dass es zu einer Welle der Insolvenzen kommt, ist groß. Dabei gibt es in der Region Mönchengladbach zahlreiche Beispiele von Unternehmen, die trotz der wirtschaftlich schwierigen Zeiten auf eine Erfolgsgeschichte verweisen können.

Scheidt & Bachmann Dem Maschinenbauer geht es zur Zeit richtig gut. Im April hat das Mönchengladbacher Familienunternehmen eine neue Fertigungshalle für den Geschäftsbereich Signaltechnik eingeweiht und damit seine Kapazitäten vergrößert. Mehr als fünf Millionen Euro hat das Unternehmen in den Bau der Halle investiert. Zum Equipment der rund 5188 Quadratmeter großen Halle gehören zwei Brückenkräne mit Nutzlasten von 3,2 und 16 Tonnen. Die Einweihung hat Firmenchef Dr. Norman Miller nach Unternehmenstradition mit den 1200 Mitarbeitern ausgiebig gefeiert.

Areva Am 12. Juni wird die Mönchengladbacher Niederlassung des französischen Energiekonzerns ihre neue Logistikhalle einweihen. Über eine Millionen Euro wurden damit in den Standort investiert. Die Durchlaufkapazität der Materialien und Komponenten für den Bau von Transformatoren wird damit um 30 Prozent gesteigert. Die 1100 Quadratmeter große Halle ist baugleich mit der Halle für Kupferdrahtwicklungen, die erst vor einem Jahr gebaut wurde.

Haus der Braut Im Juli zieht Sabine Kuch, Inhaberin des Fachgeschäfts für Braut- und Festmode, wieder zurück in ihre Geschäftsräume an der Hindenburgstraße. Für ein knappes Jahr hatte sie ihren Geschäftsstandort verlagert, weil das Haus abgerissen und ein modernes an den Standort gebaut wurde. Mit dem Neubau wird die Verkaufsfläche an der Hindenburgstraße auf das Doppelte vergrößert.

noi! Event-Agentur Die Firmen streichen ihre Budgets zusammen: Weihnachtsfeiern und Sommerfeste fallen aus, Geschäftsessen reduzieren sich auf ein Mindestmaß. Die Gastronomie und Hotellerie klagten über Umsatzeinbrüche. In dieser Situation macht sich Thorsten Neumann im Februar 2009 mit seiner Event-Agentur selbstständig. In der Humboldtstraße bezieht er ein denkmalgeschütztes Haus, das bei Kundengesprächen als Visitenkarte dient. "Im vergangenen Jahr hatten wir 73 Veranstaltungen und damit unser Ziel weit übertroffen", zieht der 35-jährige Unternehmer Bilanz. In diesem Jahr haben sie die Vorjahresbilanz schon überschritten. Von der Familienfeier bis hin zur großen Veranstaltung mit über 1000 Personen ist alles drin. Fünf Mitarbeiter hat die Event-Agentur, dazu kommen drei Mitarbeiter bei der Werbe-Agentur seines Partners Axel Ladleif. In Berlin und Frankfurt gibt es je eine Niederlassung. Ab 1. August bietet das Unternehmen seinen ersten Ausbildungsplatz an.

Sempell Armaturen Vor zehn Jahren befand sich der Hersteller von Industrie-Armaturen für Kraftwerke im tiefen Tal der Tränen. Der amerikanische Mutterkonzern Tyco verlagerte die Produktion ins Ausland, Mitarbeiter wurden entlassen. Dazu kam eine Krise der Energiewirtschaft, in der der größte Teil der Sempell-Kunden tätig ist.

Heute sieht die Sempell-Welt ganz anders aus. Die Produktion wurde zurück geholt, die Energiewirtschaft boomt. "Wir haben in den letzten drei Jahren etwa 130 Mitarbeiter eingestellt", berichtet Personalleiter Marcus Schöndelen. Etwa 20 Stellen für hochqualifizierte Fachkräfte wie Ingenieure, Konstrukteure, Armaturenschlosser und Mitarbeiter der Qualitätssicherung sind noch zu besetzen. "Sempell ist eines der wenigen Unternehmen, das den Arbeitnehmern auch im Moment unbefristete Arbeitsverträge anbietet", lobt Hans Lehmann, Vorsitzender des DGB-Kreisverbands.

(RP)
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