Mönchengladbach Diebesgut in zwölf Wohnungen entdeckt

Mönchengladbach · Rund 100 Polizisten durchsuchten gestern Wohnungen sowie Geschäftsräume und kontrollierten Fahrzeuge bei einer Großaktion gegen Einbrüche. Im vergangenen Jahr stiegen Diebe über 800-mal in Häuser ein und durchsuchten sie.

 An der Krefelder Straße war am Donnerstag ein Kontrollpunkt der Großaktion gegen Wohnungseinbrüche. Die Polizei kontrollierte Fahrzeuge und suchte nach Diebesgut und Aufbruchswerkzeug.

An der Krefelder Straße war am Donnerstag ein Kontrollpunkt der Großaktion gegen Wohnungseinbrüche. Die Polizei kontrollierte Fahrzeuge und suchte nach Diebesgut und Aufbruchswerkzeug.

Foto: Isabella Raupold

Ein Reihenhaus an der Gerkerather Mühle: Die Bewohner sitzen abends vor dem Fernsehgerät in der obersten Etage. Gegen 23 Uhr merken sie, dass bei ihnen eingebrochen wurde. Die Täter hatten ein auf Kipp stehendes Fenster aufgehebelt.

Am gleichen Tag wird auch in ein Reihenhaus an der Straße Im Schlaun eingebrochen. Diesmal kommen die Diebe durch die Kellertür. Sie durchsuchen alle Räume und stehlen Geld.

Das sind die beiden jüngsten von der Polizei gemeldeten Einbrüche. Es sind zwei von vielen. Im vergangenen Jahr wurden bis Ende November alleine 806 Wohnungseinbrüche gemeldet. Im Vorjahreszeitraum waren es 757. Und auch im neuen Jahr ist die Zahl der Delikte vergleichsweise hoch.

Im Kampf gegen Einbrüche hat die Mönchengladbacher Polizei gestern an der landesweiten Großaktion "Riegel vor" teilgenommen. Über 100 Beamte waren im Einsatz, um Tätern auf die Spur zu kommen. Erste Erfolge gab es bereits am Nachmittag. "Bei zwölf Durchsuchungsaktionen wurden Diebesgut und Aufbruchswerkzeug gefunden", sagt Polizeisprecher Jürgen Lützen. Entsprechende Ermittlungsverfahren seien eingeleitet. Gleichzeitig kontrollierten Polizisten an vier Stellen — insbesondere an Ausfallstraßen in Autobahnnähe — Fahrzeuge. Bevorzugt angehalten wurden Transporter, Fahrzeuge mit getönten Scheiben oder mit auswärtigen Kennzeichen. Denn auch in Mönchengladbach sind laut Polizei überörtlich agierende Banden aktiv. Es wird vermutet, dass viele aus dem südosteuropäischen Bereich kommen. Die Täter halten sich nur kurz im Stadtgebiet auf. Nach den Einbrüchen flüchten sie sofort wieder über die Grenze.

"Die Ermittlung bei Einbruchsdelikten ist immer schwierig", sagt Polizeisprecher Jürgen Lützen. Oft hinterließen die Täter kaum verwertbare oder gar keine Spuren. Die Beute, meistens kleinere, wenn auch oft teure Wertgegenstände, würden schnell verkauft oder — im Fall von Schmuck — häufig eingeschmolzen.

Trotzdem ist es der Gladbacher Polizei im vergangenen Jahr gelungen, mehrere Einbrecher festzunehmen, darunter auch eine mutmaßliche Bande aus Rumänien.

Um Tatserien und Reiserouten besser zu erkennen, werden inzwischen alle Informationen über Einbrüche im Rheinland über einen Datenverbund zwischen den Polizeibehörden ausgetauscht.

Die Polizei will am Freitag die Ergebnisse aller Kontrollen, Durchsuchungen und Razzien bekannt geben.

(RP/ac)
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