Wie und warum er da hinein gekommen war, wusste er nicht. Laut Anklage ging der Mann in den Rewe-Markt, nahm sich Würstchen, Käse, Frikadellen und einen Energietrunk von den Regalen und passierte die Kasse, ohne zu zahlen. Doch der Hausdetektiv hatte den Dieb mit vollgestopfter Hose gesehen. "So geht das nicht", hatte er dem 29-Jährigen erklärt. Doch der hatte ungerührt ein Messer aus der Hosentasche gezogen. Der Detektiv verfolgte den Dieb dennoch. Bevor der durch einen zweiten Ausgang verschwinden konnte, wurde er von einem Mann angepöbelt, der allerdings dem Prozess als Zeuge fernblieb.

Doch inzwischen war die Polizei informiert worden. An der Bachstraße hatten Polizeibeamte schließlich den Mann mit dem Messer gestellt. "Wir haben ihn aufgefordert, sich umzudrehen und zu Boden zu gehen", berichtete gestern eine Polizeibeamtin. "Wir hatten die Waffe gezogen, da ist er zu Boden gegangen und hat das Messer fallen lassen", so die Zeugin im Gerichtssaal. Ein Kollege schilderte, dass der Angeklagte beim Abtransport eine wahre Beleidigungsflut losgelassen habe. Am Ende verurteilte die Erste Strafkammer den Angeklagten wegen schweren räuberischen Diebstahls, Widersands und Beleidigung zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und einem Monat.

Außerdem wird er in einer Entziehungsanstalt untergebracht. Ein Gutachter hatte ihm verminderte Schuldfähigkeit attestiert.