Mönchengladbach Die zahlreichen neuen Baustellen der EWMG

Mönchengladbach · Die Stadttochter erhöhte 2017 das Betriebsergebnis, machte Gewinn und hat Großes in der Stadt vor. Unter anderem einen Rathaus-Bau.

 Der Umsatz bei den Verkäufen (oben) geht unter anderem zurück, weil die EWMG weniger Gewerbeflächen veräußern kann. Bei den Ankäufen sticht der Kauf zwei Häuser an der Hindenburgstraße hervor.

Der Umsatz bei den Verkäufen (oben) geht unter anderem zurück, weil die EWMG weniger Gewerbeflächen veräußern kann. Bei den Ankäufen sticht der Kauf zwei Häuser an der Hindenburgstraße hervor.

Foto: EWMG

Wer derzeit als privater Häuslebauer ein Grundstück von der Stadttochter Entwicklungsgesellschaft Mönchengladbach (EWMG) haben will, hat in der Regel wenig Chancen. Die Areale, die auf den Markt kommen, sind schnell reserviert und verkauft. "Aber das ändert sich in den kommenden Jahren. Dann haben wir viel in der Pipeline, weil mehrere Baugebiete marktreif gemacht werden", sagt EWMG-Geschäftsführer Ulrich Schückhaus. Mit seinem Geschäftsführer-Kollegen Gregor Bonin und EWMG-Aufsichtsratschef Horst Peter Vennen (SPD) stellte er gestern die EWMG-Bilanz für 2017 vor, für die sie die Überschrift "Gute Aussichten für Mönchengladbach" wählten. Interessante Zahlen und Entwicklungen aus dem Bericht:

Betriebsergebnis Das erhöhte sich 2017 mit 2,7 Millionen Euro um 1,2 Mio. Euro im Vergleich zu 2016. Der Gewinn wird bei rund 700.000 Euro vor Steuern liegen. Das ist weniger als im Jahr davor (1,3 Mio.), aber da gab es noch eine Dividende der NEW über 1,55 Mio. Euro. 2017 lag diese bei 85.000 Euro.

 Das neue Rathaus: Der Denkmalteil (gelb) bleibt, die grünen Bauten stehen auf dem Gelände des jetzigen Rheydter Rathauses, der rote Teil wird auch neu gebaut (jetzt Sparkasse).

Das neue Rathaus: Der Denkmalteil (gelb) bleibt, die grünen Bauten stehen auf dem Gelände des jetzigen Rheydter Rathauses, der rote Teil wird auch neu gebaut (jetzt Sparkasse).

Foto: Stadt MG/Grafiken: EWMG

Käufe und Verkäufe Die EWMG kaufte 2017 Flächen für insgesamt 3,7 Mio. Euro (2016: 4,6 Mio.). Darunter waren die Häuser Hindenburgstraße 8 und 12, die für den geplanten Durchbruch zum Museum Abteiberg wichtig sind. Die Gesamtsumme der Verkäufe belief sich im Vorjahr auf rund 13,4 Mio. Euro (2016: 17 Mio). Darunter waren gut 40 klassische Wohnbaugrundstücke). "Die Nachfrage nach Wohnraum ist ungebrochen hoch", sagt Aufsichtsratschef Vennen und betont: "Das Angebot wird größer. Interessenten werden in vielen Stadtteilen fündig."

Die geplanten großen Wohnkomplexe Maria-Hilf-Terrassen, Seestadt und bereits Reme-Gelände sind zwar in aller Munde, aber es lohnt auch ein Blick auf andere wichtige Vorhaben der EWMG.

Mönchengladbach: Die zahlreichen neuen Baustellen der EWMG
Foto: EWMG

Waldhausener Straße Am unteren Straßenverlauf hat die Stadttochter die Häuser 146, 148-150 und 160 gekauft. Andere Flächen gehören ihr und der Stadt bereits. "Hier kann man ein interessantes Wohnquartier schaffen und die Waldhausener Straße in diesem Bereich deutlich aufwerten", sagt der städtische Planungsdezernent Bonin.

Gewerbegebiet Güdderath Der Erlös aus dem Verkauf von Gewerbeflächen ging 2017 im Vergleich zu 2016 zurück, weil weniger Areale zur Verfügung standen. An der Marie-Juchacz-Straße in Odenkirchen hat die EWMG eine landwirtschaftliche Fläche gekauft, um das Güdderather Gewerbegebiet noch einmal erweitern zu können.

Hauptbahnhof Rheydt Eigentlich sollte es in diesem Jahr einen Investorenwettbewerb geben. Aber den hat die EWMG zurückgestellt. Der Grund: Es bestehen gute Chancen, hier eine Polizeidienststelle unterzubringen. Die Stadttochter hat sich an der Ausschreibung beteiligt. "Dieser Standort ist für die Polizei wegen der Nähe zum Bahnhof ideal. Wir nehmen deshalb eine Verzögerung bei unseren Bahnhofsplänen in Kauf", sagt Schückhaus.

Hotel Abteiberg Die europaweite Ausschreibung ist in Planung, das alte Haus Zoar wird im Sommer abgerissen. Das geplante Hotel soll das Haus Erholung als "gute Stube" und als Kongresszentrum einbeziehen. "Es gibt mehrere Interessenten. Die politischen Beschlüsse werden Mitte des Jahres gefasst", sagt Bonin.

Wohnen am Brückensteg Die Stadt hat 11.000 Quadratmeter für Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften vorgesehen. Die Grundstücke kommen nicht einzeln auf den Markt, sondern es gibt eine sogenannte Konzept-Ausschreibung: Stadt/EWMG führen ein Gebotsverfahren mit mehreren Interessenten durch, eine Jury entscheidet, wer den Zuschlag bekommt. T

homas-Merkelbach-Straße Dieses Wohngebiet liegt in Rheindahlen, umfasst 16.300 Quadratmeter und wird im vierten Quartal dieses Jahres vermarktet und erschlossen. Winkelner Straße In Hardt entstehen auf 4100 Quadratmetern mehrere Mehrfamilienhäuser. Auch hier erfolgt die Vermarktung Ende 2018.

Bönninghausenstraße 7800 Quadratmeter sind für Ein- und Mehrfamilienhäuser vorgesehen. Die Grundstücke gehen aber erst 2019 auf den Markt.

Neues Rathaus Wenn das neue Rathaus in Rheydt gebaut wird, verbleibt alles im "Konzern Stadt": Stadt ist Bauherr, die EWMG baut. Derzeit wird immer noch die Wirtschaftlichkeit geprüft. Im Herbst soll das Ergebnis einer Untersuchung vorliegen, die mit Hilfe der Gemeindeprüfungsanstalt gemacht wird und die Einsparpotenziale durch Konzentration und nicht mehr notwendige Sanierungen an jetzigen Standorten beschreibt. Erst dann wird entschieden. Möglicher Baubeginn: nicht vor 2021.

(biber)
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