Mönchengladbach Die Trude und ihr Groove

Mönchengladbach · "Viel Spaß miteinander bei der Groove-Night" versprach Monika Hintsches. So kam es im vollbesetzten Theater Rotes Krokodil. Der 57-köpfige Groove-Chor und weitere Ensembles der Musikschule Groove-Institute hielten Wort.

 Schwarz und rot waren die Farben des Abends, bei dem der Groove Chor für Stimmung sorgte.

Schwarz und rot waren die Farben des Abends, bei dem der Groove Chor für Stimmung sorgte.

Foto: Ilgner

Im Rücken der Zuschauer ging's los mit der Groove-Night. Trommelnd und singend zogen die Mitwirkenden aus der Tiefe des Raumes auf die Bühne des Roten Krokodils im Kunstwerk Wickrath. Dann folgte ein Kaleidoskop penibel einstudierter, ganz locker wiedergegebener unterhaltsamer Darbietungen.

Regenzauber im Chor

Ein Chor ist zum Singen da. Das gilt auch für den Groove-Chor der privaten Musikschule Groove-Institute. Aber einem Multitalent wie der Sängerin, Gesangslehrerin, Chorleiterin, Schlagzeugerin, Sozialpädagogin und Kabarettistin Monika Hintsches fällt noch mehr ein. So ist sie beispielsweise in der Lage, auf Kommando Regen fallen zu lassen. Das geht abgestuft nieselnd, schüttend, prasselnd bis hin zum Wolkenbruch. Und das so, dass keiner nass wird. Es ist eine raffinierte Mischung von Geräuschen, die nur mit dem Körper erzeugt werden, mit geriebenen Handflächen, schnipsenden Fingern, trampelnden Füßen (Donner!) und dem Mund. Es klingt so echt, dass man zum Regenschirm greifen möchte.

Der Chor bot nicht nur eine tadellose Gesamtleistung, mehrere Mitglieder zeichneten sich auch solistisch aus. Als hoffnungsvoller Nachwuchs bewährte sich die 19-jährige Gina Dollen mit "Fairy Tale", einer eigenen Kreation. Brasilianisch trommelnd gefiel der Perkussion-Nachwuchs Stix Mix. Eine solistische Singeinlage aus dem komischen Fach erinnerte an Trude Herr und ihre Abneigung gegen Schokolade.

Beliebte Titel standen auf dem Programm, unter anderem "Bohemian Rhapsody" (Queen). Auch Gospels gehören zum Repertoire (Lord I know I've been changed), bis am Ende Michael Jackson mit "We are the World" das große Finale einläutete.

Für die sichere instrumentale Unterfütterung des Chors garantierte die musikschuleigene Groove-Band, ausgezeichnet besetzt mit Janek Wilholt (Keyboard), Carsten Grüter (Drums), Chris Jung (Bass) und Vitus Micha (Gitarre).

Natürlich durfte die kabarettistische Glanzrolle von Monika Hintsches nicht fehlen, die tief in Region und Provinzialität verwurzelte Trude Backes. Mit einer gehörigen Portion Komik widmete Trude sich den neuen elektronischen Medien und Kommunikationswegen und zog gekonnt den modischen anglizistischen Begriffs-Wirrwar durch den Kakao. Dazu hatte sie noch bemerkenswerte Vorschläge zu einem "Anti-Aging für den kleinen Geldbeutel" anzubieten.

Die Kombination von musikalischem und komischem Talent ermöglichte der Chorleiterin Monika Hintsches alias Trude Backes schließlich noch eine weitere kreative Leistung. Sie ließ sich völlig unzusammenhängende Begriffe aus dem Publikum zurufen und bastelte daraus eine kleine, abstruse Geschichte, die sie, zusammen mit Band und Chor, improvisierend direkt in Musik umsetzte. Eine gekonnte Uraufführung. Bravo!

(-tr)
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