Mönchengladbach Die Traumfabrik der Fohlen

Mönchengladbach · Borussia veranstaltet in den Sommerferien Fußballcamps für Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland. In erster Linie soll damit die Marke Borussia transportiert werden. Die Scouts des Bundesligisten spähen auch nach Talenten. Viele Teilnehmer träumen von einer Profikarriere.

 Auf dem Sprung: Lukas Wilke (13) aus Hessen hatte "richtig viel Spaß" in der Fohlen-Fußballschule.

Auf dem Sprung: Lukas Wilke (13) aus Hessen hatte "richtig viel Spaß" in der Fohlen-Fußballschule.

Lukas Wilke ist fix und fertig. "Ich hab' total Muskelkater", klagt der 13-Jährige. Flanken abfangen, Bälle wegfausten, Glanzparaden zeigen: Das Torwart-Training in der Fohlen-Fußballschule ist kein Zuckerschlecken. "Aber es macht richtig viel Spaß!" Im kommenden Jahr will Lukas, der aus dem hessischen Willingen kommt, auf jeden Fall wieder mitmischen.

Das Fußball-ABC

Drei von vier Fußballcamps, die Borussia in diesen Sommerferien veranstaltet, sind vorüber. Bis zu 100 Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren können teilnehmen. Der Andrang sei gewaltig, sagt Koordinator Thomas Reich. "Ein Drittel der Jungs kommt aus unserer Region, der Rest aus der ganzen Republik." 129 Euro müssen die Eltern für das dreitägige Camp an Borussia überweisen. Dafür gibt es zwei Einheiten (je 90 Minuten) mit Jugendtrainern, Mittagessen, Getränke sowie Trikot und Hose mit der Raute.

"Wir vermitteln das Fußball-ABC: passen, dribbeln, schießen. Spiel und Spaß stehen im Vordergrund", sagt Reich. Das Niveau der Teilnehmer, die nach Jahrgängen in mehrere Gruppen eingeteilt werden, ist sehr unterschiedlich, eine echte "Wundertüte", sagt Reich. "Wir wollen mit den Camps vor allem die Marke Borussia und unsere Trainingsphilosophie nach außen transportieren." Nicht selten beobachtet Reich, der bei Borussia auch die U10 betreut, dass Väter am Spielfeldrand stehen und fleißig Notizen machen.

Auch die Talentscouts der Fohlen haben ein Auge auf die Fußballschüler. Reich: "Das ist ein Nebeneffekt. Wir müssen nicht durchs Land fahren, um die Jungs zu sehen, die kommen zu uns." Dabei geht es nicht darum, Kinder mit Verträgen auszustatten. Unlängst hatte beispielsweise Real Madrid ein siebenjähriges Talent verpflichtet. "Davon halte ich überhaupt nichts", sagt Borussias Nachwuchsdirektor Roland Virkus. Die Fußballschule sei dazu da, den Kindern Einblicke zu geben. "In dem Alter kann man zwar Talente erkennen. Aber die Entwicklung geht weiter; die Pubertät kommt, die erste Freundin. Das hat alles Einfluss auf einen Spieler." Es könne aber durchaus sein, "dass mal einer dabei ist".

Einige Teilnehmer der Sommercamps der letzten Jahre spielen inzwischen in Borussias Jugendmannschaften. "Wenn jemand auffällt, laden wir ihn auf jeden Fall zu einem Probetraining ein", sagt Thomas Reich.

Lukas Wilke schnürt die Schuhe vorerst wieder für seinen Heimatklub, die JSG Upland. Richtiges Torwart-Training gibt es dort zwar nicht. "Was ich in der Fußballschule gelernt habe, zeige ich aber meinem Kumpel auf dem Bolzplatz!" Vielleicht klappt's auch mit dem großen Ziel: Profikarriere. "Am liebsten beim FC Bayern..."

(RP)
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