Mönchengladbach Die Second-Hand-Modenschau

Mönchengladbach · Dass Kleidung aus zweiter Hand ansprechend und schick sein kann, zeigt eine Modenschau im Mehrgenerationenhaus in Rheydt. Traditionell werden dort jeweils zur Frühlings- und Herbstsaison die Stücke präsentiert, die in der Kleiderstube zu kaufen sind.

 Knallig, figurbetont und etwas schräg – die Frühlingsmode wird ein echter Hingucker, auch auf dem "Laufsteg" des Mehrgenerationenhauses.

Knallig, figurbetont und etwas schräg – die Frühlingsmode wird ein echter Hingucker, auch auf dem "Laufsteg" des Mehrgenerationenhauses.

Alt, abgetragen, nicht mehr aktuell. Das sind Attribute, die häufig mit Second-Hand-Kleidung in Verbindung gebracht werden. Dass Röcke, Hosen und Blusen, die von ihren Vorbesitzern gespendet wurden, auch noch ansprechend und schick sein können, zeigte sich bei der inzwischen schon traditionellen Modenschau im Mehrgenerationen-Haus in Rheydt.

"Die Kleider, die hier präsentiert werden, sind alle gewaschen, gebügelt und aufbereitet", erklärt Samira Rippegather, Leiterin des Mehrgenerationen-Hauses. Zusammen mit ihrer Kollegin Elke Zirpins stellt sie seit Jahren jeweils zur Frühlings- und Herbstsaison eine Modenschau für die Gäste der Einrichtung auf die Beine. "Viele Leute geben bei uns Kleidungsstücke ab, die noch in sehr gutem Zustand sind und nicht weggeworfen werden sollen. Seit Jahren wird ein großer Teil auch von einer Boutique in Düsseldorf gespendet", sagt Samira Rippegather. Dreimal in der Woche öffnet für die Besucher des Mehrgenarationen-Hauses die Kleiderstube, in der sie gebrauchte Kleidung und Accesoires kaufen können. Wie aus diesem Angebot eine ganze Modenschau wurde, erklärt die gelernte Diplom-Sozialpädagogin Samira Rippegather: "Die Kleiderstube wird von vielen gern besucht. Fürmanche ältere Gäste ist es jedoch oft sehr anstrengend in den Laden zu kommen." Auf die Anregung einiger Damen hin sei dann die Idee entstanden, einen Teil des Sortiments in einer Modenschau vorzuführen. Unter der Moderation von Elke Zirpins führen nun halbjährlich ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen die Kleider vor. Mitunter findet sich sogar ein wahrer Glücksgriff unter den Kleidern. "Im Herbst hat eine Besucherin eine echte Lammfell-Jacke für acht Euro gekauft. Sie war unglaublich glücklich, dass sie so ein schönes Stück gefunden hat", erklärt Samira Rippegather.

Mund-zu-Mund-Propaganda

Von der Resonanz ist die Einrichtungsleiterin begeistert. "Beim ersten Mal haben wir das ganze in einem viel kleineren Raum veranstaltet, aber der ist aus allen Nähten geplatzt. Daher haben wir die Vorführung in einen weitaus größeren Raum verlegt", sagt sie. Die hohe Beucherzahl führt die Einrichtungsleiterin auf eine gelungene Mund-zu-Mund-Propaganda zurück: "Viele erzählen uns, dass sie von unseren Besuchern von der Modenschau erfahren haben. Das Publikum ist sehr gemischt, es kommen Ältere und Jüngere und auch Menschen mit einem Handicap." Die Aktion ist Teil eines besonderen Angebots des Mehrgenerationen-Hauses. "Wir hören uns um, was unseren Gästen gefallen würde", sagt Samira Rippegather. "Jeden Dienstag gibt es dann ein solches Highlight, wie unsere Modenschau."

(tis)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort