Mönchengladbach Die Rückkehr des Alufanten

Mönchengladbach · Seit gestern steht die offiziell "Figuration" benannte Skulptur von Gerhard Wind wieder an zentraler Stelle in Rheydt.

 Das ist der neue Standort für das 3,5 Tonnen schwere Kunstwerk.

Das ist der neue Standort für das 3,5 Tonnen schwere Kunstwerk.

Foto: Detlef Ilgner

Alles hat gepasst: Ein Schwertransport mit Überbreite brachte das Rheydter Schwergewicht am frühen Dienstagmorgen an seinen vorbestimmten Platz. Die liebevoll Alufant genannte Skulptur wurde zwischen fünf und sechs Uhr morgens auf der leicht erhöhten Rasenfläche zwischen evangelischer Hauptkirche und Kommandantur aufgestellt. Heinz-Josef Kannen, Leiter der Baumaßnahme, sagt: "Es ist eng hier auf dem Marktplatz, aber alles hat funktioniert wie geplant."

Der neue Standort gibt der Skulptur, die fünf Meter hoch, fünf Meter breit und acht Meter lang ist, einen angemessenen Rahmen: Auf der Grünfläche vor der alten Platane entfaltet der Alufant seine Wirkung wesentlich besser als früher auf dem Marktplatz. Das mag allerdings auch daran liegen, dass er von der Stahlbaufirma Bernd Gothe gründlich gereinigt und poliert wurde. Schadhafte Oberflächenstücke wurden ausgebessert, Schmierereien entfernt. Das Aluminium leuchtet wieder hell.

Diesen Prozess fasst der Rheydter Kunstsammler Jürgen Essers, der eine Postkarten-Aktion zur Wahl eines neuen Standortes für den Alufanten initiiert hatte, so zusammen: "Von der Zeugung bis zur Wiedergeburt. Eine Zeitgeschichte". Dazu plant er die Herausgabe einer Broschüre. Wie Jürgen Essers erklärte, habe ihn die Witwe des Künstlers Gerhard Wind (1928 - 1992) mit der Wahrung der Urheberrechtsansprüche des Künstlers betraut. Essers hat sowohl Frau Wind als auch den für die ursprüngliche Aufstellung zuständigen Ingenieur, Paul Becker (82), zu der Feierstunde eingeladen, mit der der Alufant nach jahrelanger Abwesenheit wieder im Zentrum von Rheydt begrüßt wird.

Noch ist die Skulptur von Bauzäunen umgeben. Ein Plakat verkündet: "Er ist wieder da!"; und Passanten werfen im Vorübergehen freundliche bis skeptische Blicke auf den Alu-Koloss. Am Samstag, 9. Mai, ab 11 Uhr, werden Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners und Bezirksvorsteherin Barbara Gersmann das 3,5 Tonnen schwere Kunstwerk offiziell den Bürgerinnen und Bürgern übergeben.

Der 9. Mai steht für gleich zwei besondere Datumszuschreibungen: Es ist der Europatag und der neu geschaffene NRW-Tag der Städtebauförderung.

Den Anstoß zur Wiederaufstellung des Kunstwerks gab letztlich im November 2013 die Fraktion der Grünen in der Bezirksvertretung Süd. Außerdem hatten sich etliche Initiatoren für die Rückkehr der auf den städtischen Bauhof aufbewahrten Aluminium-Skulptur ein. Mit Erfolg.

(arie)
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