Fotos Die Meinung der Gladbacher zum Vis-a-Vis und den Arcaden
Seit 24 Jahren lebt Birgit Zinn (47) in Mönchengladbach. Die Interimshalle Vis-a-Vis bewertet sie positiv. "Ich habe es mir zwar etwas größer vorgestellt, dennoch sind die wichtigsten Dinge vorhanden und es sieht nett aus." Von dem Bau der Arcaden erhofft sich die 47-Jährige eine langfristige Belebung der Innenstadt. "Am Anfang wird das Einkaufscenter natürlich der Renner sein. Da kann man nur hoffen, dass es sich etabliert und nicht so endet, wie die Marienpassage oder das Vitus Center."
Astrid und Jürgen Schumacher sind neugierig auf die Arcaden und studieren die Entwürfe des Planungsbüros ganz genau. "Man kann nur hoffen, dass die Einkaufsmeile einschlägt und auch Besucher aus den Niederlanden und dem weiteren Umfeld in die Stadt lockt", fassen sie ihre Wünsche zusammen. Die Veränderung der Innenstadt begrüßen sie ausdrücklich. "Die vielen Leerstände sind kein schönes Bild", erklärt Astrid Schumacher. Nur die Sorge, dass der Rest der Stadt nicht mit dem hochmodernen Einkaufs-Komplex mithalten kann, die bleibt.
Noch ganz frisch - nämlich seit dem 1. Oktober - leben Martina Harms (20) und Michael Wagner (22) in Mönchengladbach. Die gebürtigen Rostocker haben klare Vorstellungen von einem Einkaufscenter und wünschen sich neben ansprechender Gastronomie auch Elektrofachhändler, Buchhändler und ein breites Angebot an Modegeschäften. "Es muss für jeden etwas dabei sein und die Ansprüche unterschiedlicher Alters- und Interessengruppen abgedeckt werden", sagt Michael Wagner. Kleinere Geschäfte mit außergewöhnlichen Dingen, wie Merchandising-Artikeln zu Filmen, wünscht sich Martina Harms.
"Die Arcaden werden niemals ein Erfolg, solange die Busse weiter auf der Hindenburgstraße fahren", meint Siegfried Zimmermann (76). Die schönste Errungenschaft habe die Stadt seiner Meinung nach vor Jahren verpasst. "Cable Cars für Mönchengladbach, das wäre was gewesen. Alternativ könnte man Besucher - aber auch nur diese - mit Elektrobussen umweltschonend und gemütlich die Hindenburgstraße hinauf transportieren." Die anhaltende Öffnung der Einkaufsmeile für den Busverkehr hält er für ein falsches Signal.
Auch Magdalena Neuß (67) spricht sich gegen eine von Bussen befahrene Hindenburgstraße aus. Von einer reinenFußgängerzone erhofft sie ich mehr Gemütlichkeit und Einkaufs-Flair in der Gladbacher Innenstadt.
"Würde man die Straßen sanieren und die bestehenden Geschäfte aufpeppen, bräuchte man kein Einkaufscenter", so die klare Meinung von Elisa Manescu (65). "So ein riesen Bau passt einfach nicht in die Innenstadt", ergänzt die 65-Jährige und spricht sich für eine offenere Bauweise mit Terrassenbereich und üppiger Blumenbepflanzung aus. Auch die Interimshalle Vis-a-Vis hätte sie anders gestaltet. "Ein Anstrich in Sonnengelb und mehr Fenster, das wäre doch schön gewesen", erläutert sie ihre Ansicht.
Inge Knorr (82) vermisst schon jetzt die Konditorei Heinemann an ihrem Standort am ehemaligen Schauspielhaus. Ihr größter Wunsch für das neue Einkaufscenter ist daher auch ein neues Café oder Restaurant. "Man hat ja keine zentrale Anlaufstelle mehr und muss durch die ganze Innenstadt laufen, um einen Ort zum Verweilen zu finden", erklärt die 82-Jährige.