Mönchengladbach Die Marshal-Boys und eine Zwangspause

Mönchengladbach · Der Mönchengladbacher Karnevals-Verband, kurz MKV, ist das "Dach" der 40 Mönchengladbacher Gesellschaften und Vereinen. "Hauptdarsteller" in der Öffentlichkeit ist das Prinzenpaar - jede Session ein anderes. 2016/2017 waren es Prinz Norbert I. und Prinzessin Niersia Barbara. Hofmarschall Klaus Werthmann, dazu die zwei Adjutanten, Dirk Weise für den Prinzen, Dieter Lichtenhahn (zum zwölften Mal) für die Prinzessin, machen den "Hofstaat" komplett.

"Dieses Quintett muss menschlich zueinander passen", sagt Werthmann. "Das beginnt im Auto, in dem wir fünf in der Session von Termin zu Termin fahren. Wenn es unter uns nicht stimmen sollte, würde das Publikum dies spüren." Sie hat gestimmt in den drei Jahren, die Werthmann bisher als Hofmarschall erlebt hat.

Dazu haben auch die "Marshal-Boys" beigetragen. Sie kümmern sich darum, dass die Tollitäten pünktlich zu den Terminen kommen, alles an Bord ist, was benötigt wird. Sie reichen auf der Bühne die Orden und Nadeln an, helfen, wo es nötig ist. Doch das Trio Werthmann, Lichtenhahn und Weise hat auch noch andere Qualitäten. Es sorgte als "Background-Chor" auf der Bühne dafür, dass Prinz und Prinzessin in dieser Session als das musikalischste Paar erschienen, das es hier bisher gegeben hat.

Die drei Herren legten einen tollen Auftritt hin mit Show und "Gesang" zu den sechs Liedern auf der CD der Tollitäten, gaben Prinzessin Barbaras "Wenn du nit danze kanns" und Prinz Norberts steifen Verrenkungen die Würze. Ihr Chef ist der "Marshal". Den Namen bekam Werthmann 2014 beim New-York-Trip der Prinzgardisten: In zahlreichen Telefonaten mit dem Prinzen der Session 2014/2015 (Peter I.) wurde viel vorbereitet und viel geflachst. Peter Homann nannte ihn, typisch amerikanisch, "Marshal". Der Name ist geblieben, und zusammen mit den beiden Adjutanten gibt es nun die "Marshal-Boys".

Am Ende dieser Session aber ohne den Chef. Denn Klaus Werthmann musste in den letzten neun Tagen schweren Herzens passen: eine äußerst schmerzhafte Sehnenentzündung im Fuß. Doch er hat alles vorbereitet. "Und Dirk und Dieter haben dann meine Arbeit mit gemacht." Beim Veilchendienstagszug aber war der Marshal wieder da, humpelnd und mit Schmerztabletten auf dem Prinzenwagen: "Das darf ich doch nicht verpassen." Und war glücklich über die riesige Freude, mit der er begrüßt wurde.

(oes)
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