Mönchengladbach Die knifflige Welt der Modelleisenbahner

Mönchengladbach · Der LGB-Club Rhein / Sieg verabschiedet sich in die Winterpause. Die großen und kleinen Modellbaufans machen es mit einem guten Gefühl: Es war das erfolgreichste Jahr seit Vereinsbestehen. 2014 wollen sie gezielt Schulklassen einladen.

Mönchengladbach: Die knifflige Welt der Modelleisenbahner
Foto: Knappe, J�rg

Mit zufriedenem Blick steht Günter Schippers vor der riesigen Modelllandschaft des LGB-Clubs Rhein/ Sieg. Er schaut über die Eisenbahnanlage im Maßstab 1:22,5 und nickt mit dem Kopf. "Das war das erfolgreichste Jahr für den Verein", sagt der Eisenbahnfreund. Der größte Modellbahnverein dieser Art in Deutschland, den es nun seit 28 Jahren gibt, konnte nicht nur problemlos die Miete zahlen, sondern hat auch einen Gewinn erwirtschaftet.

Aber nicht nur finanziell war das Jahr ein Erfolg. "Unsere Fahrtage waren sehr gut besucht und wir haben an vielen Ausstellungen in ganz Deutschland teilgenommen", sagt Schippers. So wurde der Verein zu einer großen Veranstaltung der Firma Märklin eingeladen und nahm an anderen Großveranstaltungen teil. Mit den Winterfahrtagen beendete der Verein nun die Saison 2013.

"Eigentlich haben wir das letzte Wochenende der offenen Tür immer im Dezember gemacht. Weil dann aber viele Weihnachtsmärkte sind, kamen wenig Besucher", erzählt Schippers. Die Verlegung der Veranstaltung erwies sich als richtig. Die Winterfahrtage am vergangenen Wochenende bescherten dem Verein noch einmal eine hohe Besucherzahl. Während am Samstag viele Modellbauer kamen und Fachgespräche führten, strömten am Sonntag viele Familien zur Anlage in die ehemalige Landeszentralbank in Rheydt. "Ich will zum Bahnhof!", forderte Fynn von seinem Vater. Der Achtjährige ist schon Stammgast in der Modellwelt. "Ich war schon dreimal hier", sagte er. Als er einen der beiden Bahnhöfe erreicht hatte, staunte er mit großen Augen über das Geschehen. Mit Getöse ratterte eine dampfende Lokomotive vorbei, tutete einige Mal laut und verschwand hinter der nächsten Kurve. "Boah. Das ist toll", sagte Fynn. Wer die Modellanlage kennt, konnte einige kleine Details entdecken, die von den Eisenbahnfreunden neu gestaltet wurden. So wuchsen hier und dort keine Bäume, sondern echte Erika. Ein Güterwaggon mit Transformatoren für ein Umspannwerk bahnte sich seinen Weg, und auf einer Landstraße war ein einmotoriges Flugzeug notgelandet.

Weil der LGB-Club Rhein/Sieg nicht nur Modellbauer, sondern auch Kinder wie Fynn begeistern möchte, hat er ein Konzept entwickelt, um den Nachwuchs direkt anzusprechen. "In den nächsten Wochen schreiben wir alle Schulen an und stellen uns vor. Wir möchten den Schulen die Möglichkeit geben, dass uns Klassen besuchen können", sagt Günter Schippers. Neben einer faszinierenden Miniaturwelt können die Schüler dabei jede Menge über Technik lernen und theoretisches Wissen in der Praxis erleben. "Ein Besuch bei uns kann zum Beispiel in den Werkunterricht eingebunden werden", sagt Schippers. Dazu würde der Verein in die Schulen gehen und vorab die Technik erklären. Und vielleicht wird der ein oder andere Schüler anschließend selber Modelleisenbahner.

(cli)
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