Mönchengladbach Die Kleinen lassen die Muskeln spielen

Mönchengladbach · Nie hatten sie so viel Einfluss wie diesmal: Ob Norbert Bude (SPD) für eine zweite Amtszeit Oberbürgermeister bleibt, oder ob er von CDU-Herausforderer Norbert Post abgelöst wird, entscheiden auch die kleinen Parteien.

Die FDP wird ihrem Ruf, die CDU schwindelig zu verhandeln, diesmal nicht gerecht. In dieser Legislaturperiode ließen sich die Liberalen fürstlich dafür entlohnen, der CDU zu Mehrheiten zu verhelfen – und zwar bei Personal- und Sachfragen. Mit der Ankündigung, einen eigenen Kandidaten für das höchste Amt der Stadt ins Rennen zu schicken, geben sie nun frühzeitig ein großes Faustpfand her. Und so trägt die FDP dazu bei, dass Norbert Post gleich doppelt Stimmen fehlen: Dr. Anno Jansen-Winkeln (FDP) – wer sonst sollte antreten? – zieht ganz andere Wähler an als Erich Oberem (FWG). Beide wildern aber bei potenzieller CDU-Klientel. Derweil schicken sich die Grünen möglicherweise an, in die Fußstapfen der FDP zu treten. Karl Sasseraths Gedankenspiele, es sei denkbar auf einen eigenen Kandidaten zu verzichten, schade allerdings der eigenen Partei, haben wohl vor allem einen Adressaten: die SPD. Übersetzt heißt das: Wir helfen, Bude zum OB zu machen – wenn ihr uns dafür etwas zu bieten habt. So oder so: Die CDU und allem voran ihr Frontmann Norbert Post müssen schnell in die Puschen kommen. Der Kampf um die Abtei hat längst begonnen. RALF JÜNGERMANN

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort