Mönchengladbach Die KFH wird zum kleinen Horrorladen

Mönchengladbach · Am 28. Februar wird eine fleischfressende Pflanze für unterhaltsame Stunden sorgen, wenn eines der meistaufgeführten Musicals Deutschlands in Mönchengladbach Station macht. Die RP hat mit ihr gesprochen. Der Vorverkauf läuft bereits.

 Nadine Kühn als Audrey mit der fleischfressenden Pflanze "Audrey II", die während des Stücks immer größer wird.

Nadine Kühn als Audrey mit der fleischfressenden Pflanze "Audrey II", die während des Stücks immer größer wird.

Foto: NN

Eine fleischfressende Pflanze, die ihrem Umfeld Freud' und Leid beschert - darum geht es im Wesentlichen in der Geschichte des kleinen Horrorladens. Das Musical von Alan Menken und Howard Ashman, das auf dem Film "Kleiner Laden voller Schrecken" aus dem Jahr 1960 basiert, hat mittlerweile Kultstatus erreicht. Am 28. Februar wird es in der deutschen Fassung von Michael Kunze in der Kaiser-Friedrich-Halle zu sehen sein.

Doch warum zieht das Musical, das am 6. Mai 1982 in New York uraufgeführt wurde, die Menschen in den Bann? "Die Figuren sind alle sehr skurril und teilweise comichaft, haben aber fast alle das Herz am rechten Fleck", sagt Nadine Kühn. Die 29-Jährige spielt in dem Stück die Audrey.

Eine wasserstoffgebleichte Blondine, die etwas unbedarft daher kommt. Kühn über ihre Rolle: "Sie ist ein warmherziger Mensch, kommt sehr naiv rüber, ist schusselig und legt sehr viel Wert auf ihr Äußeres." Dabei trifft sie mit Leopardendress und viel zu viel Schminke zwar nicht jedermanns Geschmack, wohl aber den ihres Kollegen Seymor, gespielt von Christopher Ryan, der heimlich in Audrey verliebt ist.

 Nadine Kühn spielt in dem Musical die Hauptfigur Audrey.

Nadine Kühn spielt in dem Musical die Hauptfigur Audrey.

Foto: Ilgner

Er ist, wie Audrey auch, in einem Blumenladen angestellt, dem es finanziell nicht besonders gut geht. Um die Pleite des Ladens zu verhindern, kommt Audrey auf die Idee, die "wahnsinnig tolle Pflanze", die Seymor kürzlich bei einem Chinesen erstanden hat, ins Schaufenster zu stellen.

Der Plan geht auf, doch stellt sich schnell heraus, dass die Pflanze ganz spezielle Nahrung braucht, um nicht einzugehen: Sie braucht Blut. Anfänglich füttert Seymor die Pflanze mit seinem eigenen Blut, doch das reicht bald nicht mehr aus. Als die Pflanze auch noch anfängt zu sprechen, versucht sie Seymor zu einem teuflischen Plan zu überreden. Er soll Audreys Freund, den gemeinen Zahnarzt Scrivello, umbringen. Damit hätte er genug Blut für die Pflanze, und Audrey für sich.

Wird Seymor zum Mörder? Bekommt er seine geliebte Audrey am Ende? Was passiert mit der Pflanze? Die jedenfalls ist Dreh- und Angelpunkt der ganzen Geschichte. Kühn: "Alle Figuren haben irgendwie eine Macke und jeder hat seine Geschichte. Über die Pflanze kommen alle zusammen. Sie sorgt dafür, dass Dinge ins Rollen kommen." Zwar scheint es, als könnte die Pflanze alles zum Guten wenden, doch bringt sie dadurch auch negative Konsequenzen mit sich.

Die Pflanze wird gespielt von Puppenspieler Paul Gibbs, ihre Stimme bekommt sie von Soulsängerin Helen Senaya. "Dieses Zusammenspiel ist wirklich spannend. Ihr Timing muss perfekt sein und jeder muss genau wissen, wann er dran ist, damit Stimme und Bewegung zueinander passen", sagt Kühn. Das funktioniere gut, schließlich übe man schon eine Weile zusammen. Und dennoch, jedes Mal auf der Bühne sei anders.

"Das hängt mit dem Publikum zusammen, das ja auch jedes Mal ein anderes ist. Manchmal lacht es an Stellen, wo sonst keiner lacht, dann wartet man natürlich etwas länger, bis man weiterspielt." Natürlich passieren auch Pannen, mit denen man umgehen muss. Kühn: "Einmal hat der Vorhang geklemmt oder ein anderes Mal war die Tür zum Blumenladen noch verriegelt. Da muss man dann improvisieren. Das Publikum merkt es meistens nicht, aber für uns ist es schon eine Herausforderung."

Kühn, die auch schon in Stücken wie "Abba" oder "Die Päpstin" gespielt hat, ist glücklich über ihr Engagement bei diesem Musical. "Ich mag die Rolle, ich mag meine Kollegen und ich mag dieses Stück." Es gebe viel zu lachen, sei romantisch, manchmal auch tragisch und durchweg unterhaltsam. Kühn ist überzeugt von dem Stück, denn, so sagt sie: "Ich werde einfach nicht müde, es zu spielen."

(RP)
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