Landtagswahl 2017 in Mönchengladbach Die Kandidaten im Wahlkreis 50: Boris Wolkowski Bündnis 90/Grüne

Mönchengladbach · Fraktionssitzung bei den Gladbacher Grünen: In der Runde sitzt Boris Wolkowski im Anzug. "Du bist ja nett, auch wenn du so ganz anders aussiehst als wir", sagt ein grünes Urgestein zu dem promovierten Rechtsanwalt.

 Das ist Boris Wolkowski.

Das ist Boris Wolkowski.

Foto: Grüne

Diese Szene, dieses Zitat, passt zu Wolkowski und seiner Rolle bei den Grünen. Und wenn man dann noch berücksichtigt, dass er in einer besseren Wohngegend in Windberg wohnt, wird schnell assoziiert: Boris Wolkowski ist der typische bürgerliche Grüne, einer, der eher die Kontakte zur CDU pflegt, als sich in der linken Hausbesetzerszene zu tummeln oder sich in der Fundi-Ecke als Erbsen-Öko zu profilieren.

Und wie immer bei solchen Klischees: Sie sind nicht ganz richtig und nicht ganz falsch. Boris Wolkowski, 41 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder, ist jemand, der seine Rolle, seine Stellung im politischen Umfeld der Grünen, sorgsam austariert. In Gladbach gilt er als Kronprinz für den jetzigen grünen Fraktionsvorsitzenden Karl Sasserath, den er spätestens nach der Kommunalwahl 2020 in dieser Funktion beerben soll.

Schon jetzt meldet sich der Ratsherr Wolkowski in politischen Sitzungen verstärkt zu Wort, trägt rhetorisch geschickt und in der Argumentation fundiert Positionen seiner Partei vor. Dabei zeigt er, der in England studiert hat, immer Stil: Nach außen würde er "seinem" Fraktionschef nie die Schau stehlen, und eine Palastrevolution gegen diesen würde er auch nicht anzetteln. Es ist schade, dass die Landesgrünen Wolkowski nicht auf ihre Liste gesetzt haben, denn er wäre eine Bereicherung für den Landtag. Das Gute daran: Er bleibt Gladbach als Lokalpolitiker erhalten.

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