Verwüstetes Hotel in Mönchengladbach "Die haben wirklich nichts verschont"

13 Kinder und Jugendliche sollen in ein Mönchengladbacher Hotel eingedrungen sein und es verwüstet haben. Die Besitzer sind immer noch schockiert von der skrupellosen Tat.

Als sich die Tür des Hotels an der Hugo-Junkers-Straße öffnet, fliegen zahlreiche Blätter durch die Luft. Beim Betreten des Bodens bleiben die Schuhe kleben, er ist durch Schaum aus Feuerlöschern komplett verdreckt. Ein unangenehmer Geruch aus Chemie und Mief sticht in die Nase. Schubladen an der Rezeption sind herausgerissen, Akten liegen auf dem Boden verstreut, und Möbel liegen umgeworfen im Foyer. Für dieses Chaos sollen laut Polizei 13 Kinder im Alter von zwölf bis 17 Jahren verantwortlich sein. Sie stehen im Verdacht, bereits am vergangenen Donnerstag und Samstag in das Hotel eingebrochen zu sein und es völlig zerstört zu haben.

Besonders tragisch: Das Hotel wurde erst vor Kurzem aufwendig renoviert. Die syrische Inhaberfamilie ist von der Tat immer noch völlig schockiert. "Als sie das ganze Ausmaß der Zerstörung gesehen haben, liefen einfach nur die Tränen", sagt Ibrahim Kolin, ein Freund der Familie und Übersetzer. "So etwas haben wir bis jetzt noch nicht erlebt. Es ist eine Katastrophe"", sagt er.

"Die haben wirklich nichts verschont"

Das Bild der Zerstörung zieht sich vom Eingangsbereich über alle Ebenen des Hotels bis in alle Zimmer. "Die haben wirklich nichts verschont", sagt Kolin. Laut Polizei sollen die Kinder und Jugendlichen die Scheiben des Hotels eingeschlagen haben und so in die Räume gelangt sein. In den Zimmern und auf den Fluren wurden etliche Feuerlöscher geleert, sodass alle Möbel und Betten von einer staubigen, gelben Schicht bedeckt sind.

An den Wänden sprühten die mutmaßlichen Täter Symbole, unter anderem auch Hakenkreuze. Wie bereits am Dienstag bekannt wurde, hat in der Sache nun der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.

Die Inhaber des Hotels stehen indes vor dem Existensabgrund. "Sie haben so viel Geld in die Renovierung gesteckt, das ist jetzt alles weg", sagt der Freund der Familie. Ob sie das Hotel jemals wieder eröffnen können, ist bislang unklar.

(skr)
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