Mönchengladbach Die früheste Sitzung der Session

Mönchengladbach · Für das Netzwerk Insider hat Altweiber bereits um 7.11 Uhr begonnen. Hellwach und fröhlich waren die Jecken trotzdem.

 Christof Wellens hat auf der Sitzung mit der Gitarre für Stimmung gesorgt.

Christof Wellens hat auf der Sitzung mit der Gitarre für Stimmung gesorgt.

Foto: Detlef Ilgner

Draußen ist es noch dunkel - nicht etwa schon dunkel - als die Insider ihr Altweiber-Treiben im Elisenhof beginnen und aus voller Kehle behaupten, sie seien Räuber oder Hardter Jung. Um 7.11 Uhr startet die mit Sicherheit frühste Sitzung der Gladbacher Karnevalssession. Es ist so früh, dass das Haader Dreigestirn, das den jecken Höhepunkt liefern soll, noch ohne Hofstaat da steht. Kommandant, Regimentstochter Bernadette und Solo-Mariechen kommen später, die Kinder müssen erst noch zur Schule gebracht werden.

Das tut der Stimmung aber keinen Abbruch, denn Anwalt Christof Wellens, Mitglied bei den Insidern, hat die Gitarre dabei und stimmt kräftig an. Und die bunt kostümierten Insider machen trotz der frühen Stunde mit und schunkeln und klatschen ausgelassen, während sie den Auftritt des Haader Dreigestirns erwarten.

Karnevalisten aus Hardt haben den 900. Geburtstag ihres Ortes zum Anlass genommen, um mit einem Dreigestirn - nach dem Kölner Vorbild bestehend aus Prinz, Bauer und Jungfrau - für Aufsehen zu sorgen. "Wir wollen niemandem in die Quere kommen, wir wollen nur, dass alle Spaß haben", sagt Prinz Reinhold I. Kroker. Und Spaß haben sie an der temperamentvoll singenden und tanzenden Gruppe. Da kann man auch zu Altweiber großzügig darüber hinwegsehen, dass bis auf das Solomariechen ausschließlich Männer auf der Bühne stehen.

Dass der Altweiber-Auftakt der Insider so früh stattfindet, hat übrigens einen guten Grund. Die Mitglieder des Kompetenznetzwerks aus Handel, Handwerk, Dienstleistung und freien Berufen trifft sich immer um diese Uhrzeit. Jeden Donnerstagmorgen findet ein Frühstück statt, bei dem sich die Mitglieder austauschen können. "Morgens hat jeder Zeit", erklärt Organisatorin Petra Becker, "abends kann viel dazwischen kommen." Heimatempfehler seien sie, erklärt Becker die Aufgabe des Netzwerks. Man kennt sich aus in Mönchengladbach, man kennt einander und empfiehlt sich gegenseitig. Eine Million Euro Umsatz seien auf diese Weise im vergangenen Jahr gemacht worden.

(RP)
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