Mönchengladbach Die Fernbus-Unternehmen expandieren weiter

Mönchengladbach · Ab 15. August fahren drei Fernbusunternehmen von und nach Mönchengladbach. Vor allem junge Leute nutzen das Angebot, kostengünstig nach Berlin, Dortmund, Hamburg oder Rostock zu kommen.

Der Fernbusmarkt ist jung und heiß umkämpft. Im Oktober 2013 startete "Mein Fernbus" in Mönchengladbach, im April 2014 kam "Flixbus" dazu, ab 15. August bietet der "ADAC-Postbus" Verbindungen quer durch Deutschland an. Die Busse fahren ab Europaplatz oder der unteren Hindenburgstraße aus und verbinden Mönchengladbach regelmäßig mit Berlin, Dortmund, Hamburg oder Rostock. Für Reisende aus der von der Bahn eher stiefmütterlich behandelten Vitusstadt eine verlockende Alternative.

Die beiden bereits agierenden Fernbusunternehmen sind mit der Entwicklung in Mönchengladbach zufrieden. Zahlen allerdings will niemand rausrücken. "Wir nennen keine Fahrgastzahlen auf einzelnen Linien, das tun die Mitbewerber auch nicht", sagt Katharina Fliß, Pressesprecherin von "Flixbus". Das ist wahr - auch "Mein Fernbus", nach eigenen Angaben das größte Unternehmen auf dem Fernbusmarkt, freut sich zwar über insgesamt fünf Millionen Fahrgäste deutschlandweit, lässt sich aber auf einzelnen Linien auch nicht in die Karten gucken. Man schreibe aber schwarze Zahlen, erklärt Florian Rabe, der stellvertretende Pressesprecher von "Mein Fernbus".

Bei allen Unternehmen stehen die Zeichen auf Expansion. "Wir werden bis zum Jahresende die Linien deutschlandweit verdoppeln", sagt "Flixbus"-Sprecherin Katharina Fliß. Vor allem junge Leute zwischen 19 und 29 Jahren nutzen, wenn eine Linie neu eingerichtet wird, wie das im April in Gladbach der Fall war, das Angebot. "Das sind meist Schüler und Studenten, die mobil und sehr internetaffin sind", erklärt Fliß. Später spräche sich das Angebot herum, und auch ältere Fahrgäste würden den Fernbus nutzen. "Auch Senioren, die zu schätzen wissen, dass sie nicht umsteigen müssen", sagt die "Flixbus"-Sprecherin. Beliebtestes Ziel von Mönchengladbach aus sei Berlin. Damit steht Mönchengladbach aber nicht allein. Fahrten zu Zielen unter 50 Kilometern dürfen die Fernbusse nicht anbieten. Da gebe es ein Bedienungsverbot, um den Regionalverkehr zu schützen, erklärt Katharina Fliß.

Dass die Fernbusse so beliebt sind, ist vor allem eine Preisfrage. Die Fahrten sind günstig. Das Vergleichsportal Fernbusse.de weist für die Fahrt von Gladbach nach Berlin einen Preis von 25 Euro aus. Allerdings ist die Preispolitik der Anbieter nicht so einfach zu durchschauen.

"Die Leute sind von der Bahn gewohnt, möglichst früh zu buchen, um günstige Preise zu bekommen", erklärt Andreas Oswald vom Vergleichsportal Fernbusse.de. "Bei Fernbussen ist das aber nicht so." Die Fahren seien gar nicht zwei Monate im Voraus buchbar. Ein bis drei Wochen vor Reiseantritt bekomme man die besten Preise. Dann werde es meist langsam wieder teurer, weiß der Experte.

Ab 15. August nimmt ein drittes Unternehmen den Verkehr ab Mönchengladbach auf. Der "ADAC Postbus" fährt in erster Linie in Richtung Süden, unter anderem nach Freiburg, München und Regensburg. Man sei sehr optimistisch, was die Marktentwicklung angeht. Die bereits vorhandenen beiden Anbieter wirkten auf das Unternehmen nicht abschreckend.

"Bekanntlich belebt Konkurrenz das Geschäft", sagt Julia Spicker vom ADAC Nordrhein, "und für die Mönchengladbacher kann eine größere Auswahl an Anbietern und Fahrtmöglichkeiten ja nur positiv sein."

(arie)
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