Mönchengladbach Die Elf vom Niederrhein

Mönchengladbach · Angesichts der desolaten Hinrunde Borussias bedarf nicht nur die Mannschaft einer Rundum-Erneuerung. Nicht ein einziger Heimsieg, da klingt die Hymne "Die Elf vom Niederrhein", die von guter Stimmung erzählt, wie Hohn. Es ist also höchste Zeit für einen neuen Text. Drei Vorschläge.

Als der bekannteste Mönchengladbacher Fußballverein 2004 in den Borussia-Park umzog, wollten die Klubverantwortlichen den Fans eine neue Hymne verordnen. Grund: Die erste Zeile der "Elf vom Niederrhein" besagt, dass es "ins Stadion zum Bökelberg" geht. Das war den Anhängern jedoch herzlich egal, und deshalb wird auch heute noch Stein und Bein geschworen. Fast sieben Jahre nach dem Umzug weist die Hymne allerdings nicht nur geografische Unzulänglichkeiten auf. Eigentlich stimmt sogar gar nichts mehr. Da die Fans aber so an der Melodie hängen, empfiehlt es sich, lediglich eine textliche Anpassungen vorzunehmen. Dazu folgende Vorschläge. Die realistische Version Samstagmittag geht es los ins Stadion fern vom Bökelberg. Im Auto ist die Stimmung mies und alle singen fies.

Refrain: Ja wir schwören Stein und Bein, wir kriegen mindestens drei rein, Borussia unser Albtraum-Team, denn Du bist ein Fahrstuhl-Verein.

Die Mannschaft, die wird vorgestellt, die Gehälter, die sind riesengroß. Schwappt der Unmut durch das Rund, dann schimpft der Block schon los. Pfeifen wir die Spieler nieder, dann ist das voll der Hit-Hit-Hit, und wenn diese Stimmung um sich greift, macht auch die Tribüne mit.

Refrain: Ja wir schwören Stein und Bein, ...

Faselt ihr von Netzers Zeiten und fällt dann endlich mal ein Tor. Sind die Ansprüche nicht mehr zu halten und bald erkennt der Chor:

Refrain: Ja wir schwören Stein und Bein, ...

Und wird das Spiel auch mal gewonnen, dann macht uns das gar nichts aus, denn dann fahren wir zum Auswärtsspiel und kriegen einen drauf.

Refrain: Ja wir schwören Stein und Bein, ... Die pessimistische Zukunftsversion

Samstagmorgen geht es los, zum Ascheplatz am Heidgesberg. Der Fanblock, der ist nicht mehr groß, fünf Leute singen bloß.

Refrain: Ja wir schwören Stein und Bein, werden bald Kreisliga sein, Borussia war unser Dream-Team, heute nur ein Dorf-Verein.

Die Mannschaft wird nicht vorgestellt, der Kader, der ist eh nicht groß. Stolpert Paule übern Ball, dann lacht der Block schon los. Singen wir die alten Lieder, dann macht da keiner mit-mit-mit, und wenn die Langeweile um sich greift, ruft jeder nur "Igitt".

Refrain: Ja wir schwören Stein und Bein, ...

Lang vorbei sind Netzers Zeiten, und kullert dann ein Ball ins Tor. Glätten Fans mal ihre Falten und schon gröhl´n sie im Chor:

Refrain: Ja wir schwören Stein und Bein, ...

Ist der Verein auch längst verloren, dann macht uns das mal gar nichts aus, denn dann fahren wir in die Kneipe und machen einen drauf.

Refrain: Ja wir schwören Stein und Bein, ... Die optimistische Zukunftsversion

Samstagmittag wird gespielt, im Stadion fern vom Bökelberg. Des Gegners Name ist nicht groß, trotzdem singen alle los.

Refrain: Ja wir schwören Stein und Bein, werden nur ein Jahr zweite Liga sein, Borussia wieder neu formiert, doch Du bleibst unser Verein.

Die Mannschaft, die wird umgestellt, die Euphorie ist riesengroß. Dank der Fans ist Kohle da, deshalb singt der Vorstand los. Kaufen wir dann neue Spieler, ist darunter auch ein Hit-Hit-Hit, und wenn der Teamgeist um sich greift, verteidigt selbst der Arango mit.

Refrain: Ja wir schwören Stein und Bein, ...

Vergesst dann bitte Netzers Zeiten und nehmt euch etwas Demut vor. Das Ziel ist erste Liga halten und dann ertönt der Chor:

Refrain: Ja wir schwören Stein und Bein, wollen nie mehr zweite Liga sein. Borussia sei kein Dreamteam, sei nur ein Erstligaverein.

Und wird ein Spiel dann mal gewonnen, dann flippt keiner richtig aus, denn spätestens beim nächten Spiel sieht´s wieder völlig anders aus.

Refrain: Ja wir schwören Stein und Bein, ... Der Originaltext

Samstagmittag geht es los, ins Stadion zum Bökelberg. Im Auto ist die Stimmung groß und alle singen los.

Refrain: Ja wir schwören Stein und Bein auf die Elf vom Niederrhein, Borussia unser Dream-Team, denn Du bist unser Verein.

Die Mannschaft, die wird vorgestellt, die Stimmung, die ist riesengroß. Schwappt La-Ola durch das Rund, dann singt der Block schon los. Singen wir dann unsere Lieder, dann ist das voll der Hit-Hit-Hit, und wenn die Stimmung um sich greift, macht auch die Tribüne mit !

Refrain: Ja wir schwören Stein und Bein, ...

Spielt Ihr wie zu Netzers Zeiten und fällt dann endlich mal ein Tor. Sind wir Fans nicht mehr zu halten und schon ertönt der Chor:

Refrain: Ja wir schwören Stein und Bein, ...

Und geht das Spiel auch mal verloren, dann macht uns das gar nichts aus, denn dann fahren wir zum Auswärtsspiel und machen einen drauf !

Refrain: Ja wir schwören Stein und Bein, ...

(RP)
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