Mönchengladbach Derby: Freitag als Risikofaktor

Mönchengladbach · Wenn Borussia Mönchengladbach und der 1. FC Köln aufeinandertreffen, stehen die Zeichen immer auf Alarm. Schuld sind gewaltbereite Fans. Das nächste Spiel findet ausgerechnet an einem Freitag statt: ein weiteres Sicherheitsrisiko.

Gladbach-Köln: Keine Chance für Krawallmacher
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Die Vereine sind nicht glücklich, die Fans nicht und erst recht nicht die Polizei. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL), verantwortlich für den Spielplan, hat den Termin für das nächste Derby der Erzrivalen Köln gegen Mönchengladbach auf den 19. März gelegt. Ausgerechnet an einem Freitagabend findet nun die Begegnung statt, die bei der Polizei als "Hochrisikospiel" gilt.

"So ungünstig wie nur sonst was"

In Köln ist man gerade dabei, ein Sicherheitskonzept für den 19. März zu erarbeiten. "Für uns ist der Freitagabend so ungünstig wie nur sonst was", sagt Christoph Gilles, Polizeisprecher in Köln, und liefert die Gründe gleich mit: "Das Müngersdorfer Stadion liegt an einer Hauptausfallstraße. Sie führt zur A 1 und A 4. Freitagabend herrscht immer dichter Berufs- und Wochenendverkehr." Unter diesen Umständen die krawallbereiten Fans immer im Auge zu behalten, sei auf jeden Fall schwieriger als an einem weniger verkehrsreichen Samstag oder Sonntag, weiß auch Gladbachs Polizeisprecher Peter Spiertz.

Beim letzten Aufeinandertreffen im Oktober waren in Mönchengladbach mehrere tausend Polizisten im Einsatz, in der Stadt galt ein flächendeckendes Alkoholverbot, am Stadion wurde verstärkt kontrolliert, und bekannte, gewaltbereite Fans durften noch nicht einmal die Stadt betreten. All das gehörte zu Vorsichtsmaßnahmen, damit die Situation nicht wieder so eskaliert, wie das bei vorausgegangenen Begegnungen bereits der Fall war.

Auch Borussias Fan-Beauftragter Thomas Jaspers sieht mögliche Gefahrenpotenziale für ein Freitagabend-Spiel: "Für die Sicherheit bei einem Hochrisikospiel ist eine Begegnung in der Dunkelheit sicher nicht ideal. Uns wäre es auch lieber gewesen, das Spiel würde an einem Samstag oder Sonntag um 15.30 Uhr stattfinden."

Warum aber hat die DFL das Derby ausgerechnet für den gefährlicheren Freitag terminiert? "Wir haben uns auch gewundert. Aber sie werden sich sicherlich etwas dabei gedacht haben", sagt Borussias Pressesprecher Markus Aretz. Bei der DFL zeigte man sich gestern erstaunt über die terminlichen Bedenken: "Am 23. Dezember haben wir den Termin bereits mit der Zentralen Informationsstelle für Sporteinsätze bei der Landespolizeidirektion NRW abgestimmt", sagte ein Sprecher.

(RP)
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