Mönchengladbach Der Weg zum richtigen Job

Mönchengladbach · In wenigen Tagen beginnt für viele Jugendliche das erste Ausbildungsjahr. Bei den Bewerberzahlen gibt es wenige Überraschungen: Kaufmännische Berufe stehen weiterhin hoch im Kurs. Ausbildungsplätze im Bereich der Systemgastronomie sind dagegen schwer zu vermitteln.

Am 1. August und 1. September beginnen viele Jugendliche in Mönchnengladbach eine Ausbildung. Christian Spinnen gehört dazu. In den nächsten zweieinhalb Jahren macht der 19-Jährige eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Stadtsparkasse.

"Ich habe mich für diesen Beruf entschieden, weil ich glaube, dass mir dieser Job viel Spaß machen wird." In der neunten Klasse hat er schon einmal ein Praktikum bei einer Bank gemacht. Vor allem der Kontakt zum Kunden habe ihm viel Freude bereitet, sagt Spinnen. Aber auch seine Affinität zur Mathematik kommt ihm in diesem Berufsfeld entgegen.

Tipps für Neubewerber

Damit gehört Spinnen zu denen, die sich rechtzeitig um einen Ausbildungsplatz bemüht haben. 729 Bewerber im Stadtgebiet sind derzeit noch ohne Lehrstelle. Im Juni waren aktuell 1356 Ausbildungsstellen quer durch alle Berufsfelder und Branchen bei der Agentur für Arbeit (Mönchengladbach) gemeldet. 505 Lehrstellen sind noch unbesetzt.

"Allerdings muss man auch sagen, dass sich gerade im Juli, vor den Sommerferien, noch viel tut", sagt Armin Hoffmann, Teamleiter der Berufsberatung bei der Arbeitsagentur in Gladbach. Er hilft jährlich hunderten Bewerbern bei der Suche nach einer geeigneten Lehrstelle. Christian Spinnen hat den direkten Weg gewählt und sich unmittelbar bei der Stadtsparkasse beworben. "Je bekannter ein Unternehmen ist, desto einfacher ist es auch, sich selbstständig zu bewerben", sagt Hoffmann.

Wer sich nicht sicher ist, welcher Beruf zu ihm passt, kann aber auch die Agentur für Arbeit zurate ziehen. Hoffmann hat einige Tipps für Neubewerber: "Viele Jugendliche suchen ihren Traumberuf aus ganz wenigen Berufen aus, denn sie kennen nur etwa 20 der 350 Ausbildungsberufe", sagt er.

Dabei gebe es viele Berufe, die ähnliche Schwerpunkte hätten, aber völlig unbekannt seien. Gerade im kaufmännischen Bereich sind die Jugendlichen manchmal sehr auf den klassischen Bankkaufmann eingestellt und vergessen darüber, dass auch ein Speditionskaufmann ähnliche Tätigkeitsfelder hat." Außerdem rät Hoffmann den künftigen Azubis nicht nur vor der Haustür nach Ausbildungsstellen zu schauen.

Zu den Klassikern auf dem Ausbildungsmarkt zählen nach wie die kaufmännischen Berufen im Bankwesen oder der Industrie. Bei jungen Männern steht außerdem der Kfz-Mechatroniker weiter hoch im Kurs. Den von vielen Seiten beschriebenen Fachkräftemangel bekommen die Mitarbeiter der Agentur nicht zu spüren.

"Auch wenn sich das Berufsbild und seine Anforderungen gewandelt haben, gibt es keine Probleme, die Jugendliche an die Ausbildungsgbetriebe zu vermitteln." Zu den Sorgenkindern zählen Berufe im Bereich der Systemgastronomie.

"Viele Jugendliche sehen dann nur den Verkäufer hinter der Theke im Fast-Food-Restaurant, wissen aber nicht, was noch alles dahintersteckt." Aber gerade dann seien seine Kollegen und er gefragt, mit diesen Vorurteilen aufzuräumen. Auch Ausbildungsplätze im Hotelgewerbe und im Lebensmittelbereich (Bäcker, Fleischer) seien aufgrund der Arbeitszeiten weniger populär.

(RP)
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