Mönchengladbach Der Segen hängt schief

Mönchengladbach · Die Bettrather Schützen verlassen aus Protest die Heilige Messe. Seitdem der Bischof die Fusion der Pfarren Neuwerk, Bettrath und Uedding – mit der Pfarrkirche in Neuwerk – verkünden ließ, gibt es großen Ärger.

Das sagen die Bettrather zum Kirchen-Streit
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Die Bettrather Schützen verlassen aus Protest die Heilige Messe. Seitdem der Bischof die Fusion der Pfarren Neuwerk, Bettrath und Uedding — mit der Pfarrkirche in Neuwerk — verkünden ließ, gibt es großen Ärger.

In der Bettrather Herz Jesu Kirche ist es am Sonntag zum Eklat gekommen. Etwa 80 Schützen der St. Maria Männerbruderschaft und der St. Johannes Junggesellenbruderschaft standen nach der Verlesung des Fusions-Beschlusses aus dem Bistum Aachen geschlossen auf und verließen schweigend den Gottesdienst.

Der Bischof hatte am Sonntag mitteilen lassen, dass ab dem 1. Januar 2013 aus den drei Gemeinden Herz Jesu Bettrath, St. Mariä Himmelfahrt Neuwerk und St. Pius X.

Uedding die Großpfarrei Maria von den Apostel wird — mit der Pfarrkirche in Neuwerk. "Gegen die Fusion haben wir nichts, auch nichts gegen den neuen Namen. Aber wir fordern, dass die Bettrather Kirche Pfarrkirche wird", sagt der Präsident der Bettrather St. Maria Männerbruderschaft. Um ihren Unmut zu demonstrieren, hätten sie mit ihrem Auszug aus der Kirche ein Zeichen gesetzt.

Immer schon habe es Probleme zwischen Neuwerk und Bettrath gegeben. "Wir haben schon lange den Eindruck, dass die pastoralen Mitarbeiter Neuwerk bevorzugen", sagt Thönnessen. "Wir wurden auch in der Vergangenheit immer wieder von Neuwerker Vorstößen überrascht." Vor der Bekanntgabe des bischöflichen Beschlusses sei man in Bettrath ganz klar davon ausgegangen, dass die Herz Jesu Kirche in Bettrath zur Pfarrkirche ernannt wird.

Regionaldekan Ulrich Clancett und Bernd Wolters vom Bistum hatten schon im März die Kirchenvorstände aus Neuwerk, Bettrath und Uedding und den Gesamt-Pfarrgemeinderat über die bevorstehende Fusion informiert. "Anschließend hat man uns einen Maulkorb verpasst", sagt Karl-Heinz Muhr. Der Vorsitzende des Bettrather Kirchenvorstands ist verärgert: "Uns wurde sogar verboten, eine weitere Versammlung des Kirchenvorstands und eine Pfarrversammlung einzuberufen. Die wussten, dass da massiver Widerstand kommen würde."

Der baut sich derzeit massiv auf. Und die Angst geht um, dass die Kirchen in Bettrath und Uedding komplett geschlossen werden. "Das ist natürlich nicht so", sagt Karl-Heinz Muhr. "Auch weiterhin werden in den Filialkirchen Messen, Taufen und Beerdigungen gehalten." Er versteht den Unmut der Bettrather. "Wir waren alle sicher, dass unsere Kirche zur Pfarrkirche ernannt wird." Die bischöfliche Entscheidung sei nicht nachvollziehbar. "Die Neuwerker haben die Klosterkirche, die Krankenhauskapelle und jetzt noch die Pfarrkirche." Der Bettrather Kirchenvorstand will "mit aller Gewalt" gegen die Entscheidung aus Aachen angehen. "Wir haben zwei Kirchenjuristen eingeschaltet." Umfrage

(RP/rl/ape)
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