Mönchengladbach „Der schönste Tag in meinem Leben“

Mönchengladbach · Das hat sie sich immer gewünscht. Gestern um 20.40 Uhr ging ihr Lebenstraum in Erfüllung: Susanne Haaß ist Prinzessin und ihr Mann Georg Prinz. "Ich sage es euch jetzt ganz langsam: Das. . . ist. . . der. . . schönste Tag in meinem Leben!", rief die neue Niersia. Und das närrische Volk? Es jubelte und sang ausgelassen das Prinzenpaar-Lied mit.

 Die potentiellen Prinzenpaar-Kandidaten im Alter von 20 bis 40 fehlen.

Die potentiellen Prinzenpaar-Kandidaten im Alter von 20 bis 40 fehlen.

Foto: Isabella Raupold

"Jlabbach lott jonn — wirrke und fiere" heißt das Motto der Session. Und seit gestern ist sicher: Letzteres können die Mönchengladbacher schon ziemlich gut. Kaum hatten die Fidelen Kölsche zum Streifzug durch das närrsche Liedgut angesetzt, kribbelte es dem Publikum in Beinen und Kehle. Mitschunkeln und mitsingen gehört zu den leichtesten Übungen der Jlabbacher Jecken. Und wenn man das so schön hinbekommt wie gestern, dann darf ruhig gesagt werden: Das war eine meisterhafte Arbeit in der Kaiser-Friedrich-Halle, die Moderator Willi Kleuser kurzerhand in Palast der Werktätigen und Arena der Ausgelassenen umtaufte.

Arbeiten mussten er, MKV-Chef Bernd Gothe (Niersia Susannes "Lieblingselefant), und die MKV-Show-Band übrigens auch. Denn die ersten Künstler des Abends hatten sich verspätet. Und die Pause musste galant überbrückt werden. War aber nicht so schlimm. In Mönchengladbach dauert eben alles ein bisschen länger. "Vor allem wenn es um grundlegende Entscheidungen geht", wie Balderich, alias Heinrich Franzen, feststellte. Nach dem überraschenden Weggang des Schuldezernenten Wolfgang Rombey sei es der Mehrheitsfraktion ruckzuck gelungen, einen Nachfolger zu finden. "Hat nur anderthalb Jahre gedauert." Und das war nicht das einzige Beispiel rasanter Entwicklungen in der Stadt, das Balderich zu benennen wusste. Politik und Verwaltung — sie mussten sich gestern Abend viel gefallen lassen.

Prinz Georg I. und Prinzessin Niersia Susanne brauchen sich dagegen nichts vorzuwerfen. Oberbürgermeister Norbert Bude hatte sie zuvor hart ins Gericht genommen. Aber die neuen Tollitäten konnten die Frage, ob sie denn gut arbeiten und feiern könnten, mit Leichtigkeit beantworten. Zur Beweisaufnahme hätten zur Not auch die Mitarbeiter aus Georg Haaß' Heizungsinstallateur-Betrieb, die vier Kinder des Paares oder die vielen Freunde der Familie in den Zeugenstand gerufen werden können. Sie alle waren anwesend. Doch die neuen Tollitäten bewiesen Souveränität und verteidigten sich schlagfertig. Und so zog sich das Gericht am Ende gar nicht erst zurück. Richter OB Bude verkündete das Urteil: "Georg und Susanne, ihr seid ein würdiges Prinzenpaar!"

(RP)
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