Jüngermanns Wahlblog Der Portugiese, der Briefwähler und Burgbongert

Mönchengladbach · Wahlzeit! Es ist angerichtet! Alles, was Sie hier in den kommenden Wochen an Eindrücken, Anekdoten und Begebenheiten zur Wahl am 25. Mai lesen, bekommen Sie garantiert nirgendwo anders erklärt. Also: Gute Wahl!

 Warum die Gladbacher mit ihren Stimmen zur Europawahl das Wahlergebnis in Portugal beeinflussen, erklärt der Wahlblog von Ralf Jüngermann.

Warum die Gladbacher mit ihren Stimmen zur Europawahl das Wahlergebnis in Portugal beeinflussen, erklärt der Wahlblog von Ralf Jüngermann.

Foto: shutterstock/Rrrainbow

Gehören Sie auch zu denen, die es absolut nicht abwarten können? Und deswegen ihr Stimmenbündel für Europa-, Oberbürgermeister-, Kommunal- und Bezirksvertretungswahl schon abgeworfen haben? Das geht schon einigen Wochen im Rathaus oder per Post. Und die Zahl derjenigen, die sich lieber die Option offen hält, am Wahlsonntag noch Besseres vorzuhaben, wächst ständig.

Heißt: Auch in Mönchengladbach haben mehr als 16.000 Menschen schon gewählt. Das passt zwar leider nicht zur Strategie der Parteien, die mit ihrem Wahlkampf relativ spät, nämlich nach Ostern angefangen haben, und ab diesem Wochenende noch mal richtig durch-, äh ich meine aufdrehen. Aber das ist ja nicht weiter schlimm.

Jüngermanns Wahlblog: Der Portugiese, der Briefwähler und Burgbongert
Foto: Isabella Raupold

Wenn Sie am Samstag beim Einkaufen auf Kugelschreiber-Verteiler unter Wahlschirmchen treffen, können Sie ja einfach sagen: "Sorry, zu spät." Den Kuli können Sie natürlich trotzdem mitnehmen. Die Wahlplakate vor Ihrer Haustür dürfen Sie leider nicht abhängen. Das wäre Sachbeschädigung. Die müssen Sie noch ein paar Tage ausblenden — im Interesse der Spät-Wählenden.

Und das Wahlergebnis, das in seinen Grundzügen schon feststeht, bleibt auch erst mal in der Urne. Das könnte ja diejenigen beeinflussen, die am Ende am liebsten zu den Gewinnern gehören.

Deswegen wundert mich übrigens, dass das Ergebnis der Europawahl, das am 25. Mai als erstes ausgezählt wird, sofort veröffentlicht werden darf. Denn zum Beispiel in Portugal schließen die Wahllokale unserer Zeit nach erst deutlich später. Und wenn der Portugiese liest, dass — jetzt mal rein hypothetisch - in Wetschewell/Güdderath/Burgbongert die AfD 4,5 Prozent geholt hat, zündet er vielleicht sein schönes, portugiesisches Wahllokal an, geht nicht wählen, oder schlimmer: Kritzelt auf seinen Wahlschein von Hand die AfD dazu. Ob daran wohl jemand gedacht hat?

(jüma)
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