Borussia Mönchengladbach Der neue Plan für das Borussia-Hotel

Mönchengladbach · Für Fans und Geschäftsleute soll gegenüber vom Stadion ein Drei-Sterne-Haus gebaut werden. Das will der Bundesligist aber nicht selber betreiben. Darum arbeitet der frühere Dorint-Direktor Ben Lambers nun nicht mehr bei Borussia.

 Wie das Borussia-Hotel genau aussehen wird, ist noch unklar. Das Bild oben stammt aus einer früheren Präsentation Borussias und steht symbolisch für ein Hotel dieser Kategorie. Gebaut wird rund um das Stadion schon jetzt.

Wie das Borussia-Hotel genau aussehen wird, ist noch unklar. Das Bild oben stammt aus einer früheren Präsentation Borussias und steht symbolisch für ein Hotel dieser Kategorie. Gebaut wird rund um das Stadion schon jetzt.

Foto: borussia /ilgner

Es war zuletzt still geworden um das Borussia-Hotel, das vor zwei Jahren, in den aufgeregtesten Zeiten der Klub-Geschichte, einer der Angriffspunkte der "Initiative Borussia" gewesen war. Der Verein müsse in Beine statt in Steine investieren, forderten seinerzeit die Möchtegern-Oppositionellen. Doch die Hotel-Idee hat Borussia derweil verfeinert, mit möglichen Bauherren, Hotel-Ketten und Architekten gesprochen.

Borussia Mönchengladbach: Der neue Plan für das Borussia-Hotel
Foto: Animation: Borussia

"Wir haben den Plan für ein Hotel im Borussia-Park weiter vorangetrieben. Er ist fester Bestandteil unserer mittelfristigen Planung", sagte gestern Borussia-Sprecher Markus Aretz der RP. Er bestätigte auch eine Personalie, die unmittelbar mit Borussias Hotel-Plänen zusammenhängt: Der 2011 eigens eingekaufte frühere Dorint-Hoteldirektor Ben Lambers arbeitet nicht mehr für den Fußball-Bundesligisten. "Da wir nicht länger vorhaben, dass Hotel komplett in Eigenregie zu betreiben, haben sich auch die Planungen in Bezug auf die Position des Hoteldirektors geändert", sagt Aretz.

Lambers selbst bestätigt, dass man sich im besten Einvernehmen getrennt habe. "Ich bereue keinen einzigen Tag, den ich Borusse sein durfte." Dass sich die Dinge bei so einem großen Projekt in eine andere Richtung entwickeln könnten, sei vollkommen normal. "Wir haben uns ohne den geringsten Groll getrennt", versichert Lambers. Was der gebürtige Niederländer künftig machen wird, steht noch nicht fest. "Ich möchte gerne in der Region bleiben und bin sehr optimistisch, dass sich eine passende Aufgabe findet", so Lambers.

Borussia plant für das Hotel ein Joint Venture, wie es sich beim Sporttherapie-Zentrum Medicoreha bewährt hat. Das bedeutet: Borussia gründet mit einem anderen Unternehmen mit Fachkenntnis eine gemeinsame Gesellschaft. Das Medicoreha, das wegen des großen Erfolgs erheblich erweitert werden soll, gehört Borussia zu 51 Prozent. Bei dem Hotel wird der Bundesligist jedoch wohl eher Minderheiten-Gesellschafter werden. Interessenten für eine solche Kooperation gibt es.

"Es ist nicht so, dass wir die fertigen Pläne in der Tasche haben und noch dieses Jahr einen Bauantrag stellen. Es ist aber auch nicht so, dass wir gerade erst mit unseren Überlegungen beginnen", sagt Aretz. Offenbar gilt auch in der nicht ganz einfachen Hotelbranche die Mönchengladbacher Kombination als erfolgversprechend: Die extrem starke Marke Borussia, die Anbindung an das Stadion und ein Ort, an dem Geschäftsleute im weiter wachsenden Nordpark eine Bleibe und Tagungsmöglichkeiten finden.

Schon jetzt tut sich rund um das Stadion eine Menge. Der neue Trainingsplatz mit Laufhügel ist so gut wie fertig. Das Platzhaus für die Jugendmannschaften ist durchgeplant und soll in einem Jahr öffnen. Danach sollen ein großer Fanshop und ein sportmedizinisches Reha- und Ärztezentrum gebaut werden — vielleicht sogar in einem Gebäudekomplex mit dem Hotel.

(RP/rl/jco/can/top)
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