Mit der Inbetriebnahme des Werkes roch es bis Ende der 90er Jahre noch gehörig aus den Tanks der Faulbehälter. In diesen werden die Bakterien kultiviert, die zur Reinigung des Abwassers dienen, was aus der gesamten Stadt Mönchengladbach, Korschenbroich, Willich, Teile von Erkelenz, Alt-Viersen, Süchteln und Forst in die Anlage geleitet wird. Satte 12 000 Liter pro Sekunde.

Rund 50 Mitarbeiter kümmern sich täglich um die Aufbereitung des Wassers. 16 Tage braucht ein verunreinigter Tropfen bis er dann sein sauberes Ende in der Niers findet. 30 Mitarbeiter überwachen diesen Prozess in einem Labor. Eine Herkulesaufgabe, weiß Dr. Joachim Reichert (45), Leiter der Abteilung Betrieb des Niersverbandes. "Einen besseren Standort als Donk hätte es aber für die Kläranlage nicht geben können", erklärt er. Denn hier ist das Gefälle der Stadt am niedrigsten, so dass automatisch das Wasser ins Örtchen läuft. "Somit war klar, dass das Klärwerk am Tiefpunkt der Stadt gebaut wird", erzählt er.

Neben dem unerträglichen Gestank war aber auch damals das riesige Industriegelände den Bewohnern ein Dorn im Auge. "Klar", meint Reichert. "Solche Firmen sehen nie schön aus. Und wer will schon eins vor die Nase gesetzt bekommen." Doch ein guter Nachbar versucht es seinem Gegenüber recht zu machen. Und so baute das Klärwerk einen riesigen Grünstreifen, der Industrie und Dorf optisch voneinander trennt.