Mönchengladbach Der Margarethengarten feierte seinen letzten Geburtstag

Mönchengladbach · Vor vier Jahren, am 1. Mai 2012, wurde eine grüne Oase geschaffen. Gemeinsam mit Anwohnern und Vereinsmitgliedern wurde aus der 2500 Quadratmeter großen Brachfläche, an der Kreuzung in Eicken, der Margarethengarten erschaffen. Ein interkultureller Gemeinschaftsgarten. In dieser Zeit wurden Blumen gepflanzt, Lesungen veranstaltet und Konzerte gegeben. Der Margarethengarten hat Eicken lebendiger gemacht.

Nun war es an der Zeit, Abschied zu nehmen. Am Wochenende trafen sich rund 200 Anwohner und Mitglieder des Vereins Waldhaus 12, um dem Garten einen letzten Geburtstag zu gewähren. Reggae-Musiker Georg Bermuda spielte bis in den Sonnenuntergang hinein, während die Besucher sich unterhielten und tanzten. Die Aktivitäten im Margarethengarten haben sich zum Teil aus Veranstaltungen und zum Teil aus Geldspenden des Kulturtopfs der Stadt finanziert. "Der Margarethengarten hat Eicken zu etwas Besonderem gemacht, ich bin so gerne hierher gekommen", verrät Sprachwissenschaftsstudent Eric Yalden (21). Seine Freundin Jessica Gärtner (22) fügt hinzu: "Bevor es den Garten gegeben hat, lag hier so lange Brach. Nun wurde die Fläche wertvoll und muss für ein Betongebäude herhalten. Grün geht, Beton kommt."

Einige Meter weiter verkündet die erste Vorsitzende des Vereins Waldhaus 12, Nadège Ribitzki: "Egal wie und wo: Es wird für uns weitergehen. In diesen vier Jahren hat sich eine tolle Community gebildet, und diese soll weiter erhalten bleiben. In naher Zukunft werden wir uns mit Anwohnern und Vereinsmitgliedern zusammensetzen, um einen neuen Ort ausfindig zu machen."

Praktikantin und Sozialpädagogik-Studentin Anika Beines nimmt mit einem weinenden Auge Abschied vom bisherigen Standort. "Mein Praktikum läuft Mitte Juli aus, und für danach habe ich nicht wirklich etwas geplant. Dieses Projekt hat mir viel Freude bereitet und Energie gegeben. Ich bin sehr traurig", sagt sie. Ihr Vater unterstützt sie: "Ich habe oft mit meinem Wohnmobil ausgeholfen, um Baumaterial für den Garten zu transportieren. Was meiner Tochter Glück bereitet, bereitet es mir ebenso. Ich hoffe, dass weitere junge Gladbacher sich für Grünflächen in unserer Stadt einsetzen", sagt Andreas Beiners. So endet mit etwas Trauer und Hoffnung auf eine neue Grünfläche der sonnige Abend.

(RP)
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