Mönchengladbach Der Kühlbecher, der Eiswürfel ablösen soll

Mönchengladbach · Nie mehr warmes Bier: Mit doppelwandigen Gefäßen, die mit lebensmittelechtem Gel gefüllt sind, gewann das Gladbacher Unternehmer-Ehepaar Lang jetzt einen ersten Preis für das innovativste Merchandising-Produkt.

 In einer Broschüre werben die Ex-Borussen (v.l.) Jörg Albertz, Oliver Neuville und Thomas Kastenmaier für den "Frostybecher".

In einer Broschüre werben die Ex-Borussen (v.l.) Jörg Albertz, Oliver Neuville und Thomas Kastenmaier für den "Frostybecher".

Foto: Knappe, KN

Auf der größten deutschen Merchandising-Messe hat im Januar in Hamburg ein Produkt allen anderen die Show gestohlen: die "Frostybecher" des Mönchengladbacher Unternehmer-Ehepaares Silke und Michael Lang. Sie haben die bis dato in Europa unbekannten Trinkbecher der Marke "Frosty-Family" nach Deutschland geholt - und damit prompt den ersten Preis für das innovativste Merchandising-Produkt abgeräumt.

Das Besondere daran: Die Becher halten Getränke selbst bei hohen Temperaturen von über 25 Grad Celsius bis zu zwei Stunden schön kalt. Das doppelwandige Gefäß aus hochwertigem Acrylglas enthält ein lebensmittelechtes Gel, das nach einer Stunde im Gefrierfach quasi zu Eis wird, aber mit dem Getränk nicht in Berührung kommt.

Schon jetzt liegen Silke Lang 150 Anfragen von Unternehmen vor, die die "Frostybecher" in ihr Merchandising-Sortiment aufnehmen wollen. Borussia Mönchengladbach hat bereits zugegriffen und wird die Kühlbecher ab sofort in den Fanshops verkaufen. Weitere Fußballvereine wie beispielsweise Bayern München, Manchester United, Ajax Amsterdam und der PSV Eindhoven haben großes Interesse bekundet - rund 20 renommierte Clubs sollen es insgesamt sein. Kein Wunder.

Denn Silke Lang wird von Prominenten wie Oliver Neuville, Jörg Albertz, Thomas und Michaela Kastenmaier sowie Silvia Matthäus tatkräftig unterstützt. Doch auch Getränkekonzerne, Brauereien, Kreuzfahrtunternehmen und die Werbemittelindustrie im Allgemeinen stehen schon in Kontakt mit Silke Lang.

Die Unternehmerin ist vom großen Erfolg überrascht: "Ich hätte nie gedacht, dass die Frostybecher gleich so einschlagen würden." Die 43-Jährige sicherte sich als Gründerin und Geschäftsführerin des in Wegberg ansässigen Unternehmens Care Consultants UG bereits im vergangenen Jahr die Lizenzrechte für Europa, den Mittleren Osten und die ehemaligen Ostblockstaaten. Die Becher stammen ursprünglich aus Taiwan und sind bei den Amerikanern schon längst ein Renner.

In den USA wurde Michael Lang auch das erste Mal auf die Trinkbecher aufmerksam und brachte sie für seine private Sportsbar mit nach Deutschland. Als Familie Lang merkte, dass Freunde und Bekannte von den Getränke kühlenden Gefäßen begeistert waren, begaben sie sich auf die Suche nach dem Hersteller, der das Patent für die Kühlbecher hat. Fündig wurden sie in Fernost - bei einem alten Familienbetrieb.

Nachdem Silke Lang den Lizenzvertrag in der Tasche hatte, ging die eigentliche Odyssee in Deutschland allerdings erst los. Der Tüv musste die Frostybecher noch auf die Lebensmitteltauglichkeit hin überprüfen. "Bis alles in trockenen Tüchern war, sind zwei Jahre vergangen", erzählt die 43-jährige Unternehmerin, die eigentlich zusammen mit ihrem Mann im Bereich der Schifffahrtsspedition zu Hause ist.

Ihre Arbeit sowie ihre langjährigen Kontakte kommen Silke Lang nun zugute. Ob sie ihrem eigentlichen Job wie bisher nachgehen kann, ist demnach fraglich. Denn schon jetzt nimmt der Vertrieb der Frostybecher viel Zeit in Anspruch. Verkauft werden diese ab einer Stückzahl von mindestens 240. Endverbraucher können die Trinkbecher also nur über den Handel und nicht direkt über Silke Lang beziehen. Weitere Informationen gibt es im Internet auf der Seite www.frosty-family.com.

(sibr)
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