Mönchengladbach Der Komet versteckte sich hinter Wolken

Mönchengladbach · Der elfte deutschlandweite Astronomietag lockte Hunderte Besucher zur Sternwarte Rheindahlen. Zwar störten die Wolken am abendlichen Himmel die freie Sicht ins Weltall, doch hin und wieder zeigten sich Sterne und Planeten.

 Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Diese Erfahrung mussten einige Besucher der Rheindahlener Sternwarte machen.

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Diese Erfahrung mussten einige Besucher der Rheindahlener Sternwarte machen.

Foto: Andreas Baum / kn

Bei den Veranstaltungen des Astronomischen Arbeitskreises stellen die Besucher oft allgemeine Fragen über Sterne und Planeten. Einen Gast wie Marcel Strucken hat der Verein jedoch selten. Beim elften Astronomietag in der Sternwarte Rheindahlen diskutierte er mit Vorstandsmitglied Tillmann Sehlen vor dem großen Teleskop über explodierende Sterne, die Entstehung des Sonnensystems und die chemische Zusammensetzung von galaktischen Nebeln. Der Astronomietag, bei dem alle Sternwarten in Deutschland geöffnet hatten, sorgte bei den Gästen und den Vereinsmitgliedern jedoch auch für Ernüchterung. Der bewölkte Himmel versperrte eine klare Sicht auf den Sternenhimmel. Dennoch zog es wieder einige hundert Besucher nach Rheindahlen. "Es gibt Gäste, denen ist es egal, ob sie etwas sehen. Sie freuen sich schon, wenn sie einmal durch ein Teleskop schauen können", sagt Peter Brosowski.

 Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Diese Erfahrung mussten einige Besucher der Rheindahlener Sternwarte machen.

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Diese Erfahrung mussten einige Besucher der Rheindahlener Sternwarte machen.

Foto: Andreas Baum / kn

Der Vorsitzende des Vereins hatte seine beiden privaten Teleskope mitgebracht, um den Gästen den Blick auf den Kometen Panstarrs zu ermöglichen. Doch der versteckte sich hinter den Wolken. Als der Himmel schließlich aufriss, war das Objekt bereits verschwunden. Dafür zeigte sich jedoch die Mondsichel. "Was ist denn das für ein heller Stern neben dem Mond?", fragte Marcel Strucken.

Tillmann Sehlen konnte ihm erklären, dass der helle Punkt kein Stern, sondern ein Planet ist – nämlich der Jupiter. Bei einem Blick durch das Teleskop in der Sternwarte wurden zudem einige Monde des Jupiters sichtbar. Davon hat der Planet nämlich 67. Marcel Strucken war fasziniert von dem, was er in der Sternwarte erfuhr. "Mich haben Naturwissenschaften schon immer interessiert. Heute bin ich zum ersten Mal hier und finde, dass man hier etwas lernen kann", erzählte der Besucher.

Etwas über die Sterne konnten die Gäste aber nicht nur vor dem Teleskop erfahren. Im Vortragsraum des Astronomischen Arbeitskreises saß Dieter Vegelahn. Der zweite Vorsitzende des Vereins erklärte in Kurzvorträgen allerhand informative Dinge über den Weltraum. Das Highlight war eine 3D-Animation des nächtlichen Himmels über Rheindahlen. Entwickelt wurde sie von Tillmann Sehlen. Außer einem virtuellen Blick in den Himmel ermöglicht es das Programm, einzelne Punkte am Himmel anzuklicken und so mehr über sie zu erfahren. Außerdem lassen sich mit dem Programm die Sternbilder darstellen, die über Rheindahlen zu sehen sind. Wer nach den Vorträgen und Beobachtungen ausgekühlt war, konnte sich im Aufenthaltsraum aufwärmen. Dazu gab es selbst hergestellte Marmelade. Zudem fand sich Gelegenheit, im benachbarten Wasserturm das archäologische Museum zu besuchen und etwas über Funde im Stadtteil zu erfahren.

Als der Astronomietag ausklang, saßen im Aufenthaltsraum einige Gäste mit Vereinsmitgliedern zusammen. Dabei erfuhren die Besucher, dass sie nicht traurig sein mussten, den Kometen nicht erblickt zu haben. "Es wird in diesem Jahr noch einen zweiten geben, der heller sein soll und den man auch sehen kann", berichtete Geschäftsführer Heiner Herpens.

(cli)
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