Mönchengladbach Der Heilige Abend im Hotel

Mönchengladbach · Zwei Häuser, zwei Konzepte: Im Hotel Spickhofen feiern viele Stammgäste auch mal im Kreis der Eigentümerfamilie mit. Das Hotel Dorint lockt eher Belgier und Niederländer an, die sich auf den Weihnachtsmärkten der Region vergnügen. Festlich ist es aber in beiden Häusern.

Wenn am heutigen Heiligen Abend bei den meisten Familien die Lichter am Weihnachtsbaum angezündet werden, das festliche Essen gekocht und verspeist wird, und erwartungsvoll die Geschenke ausgepackt werden, ist eine Familie noch schwer im Stress: die Spickhofens vom gleichnamigen Hotel in Rheydt. "Weihnachten ist bei uns immer Ausnahmezustand", sagt Ernestine Spickhofen. Die 70-jährige gebürtige Österreicherin kann stundenlang die unterschiedlichsten Geschichten von vergangenen Berufsjahren erzählen – Weihnachten aber habe Tradition und meist einen ähnlichen Ablauf, sagt sie. Das Traditionshotel ist nämlich nicht nur am Heiligen Abend, sondern auch an den beiden Weihnachtstagen ausgebucht – und die Plätze im Restaurant weitgehend reserviert.

Die Menüs locken Stammgäste

"Unsere acht Köche und mein Enkel Marcel, der Küchenchef ist, bereiten mehrere Weihnachtsmenüs", berichtet Oma Spickhofen. Einige Speisen seien aber Pflicht – allein schon, weil sich die vielen Stammgäste mittlerweile daran gewöhnt hätten. Und so gehören weiße Wurstsuppe, ein Fischmenü, Bockwurst mit Kartoffelsalat, Gans, Sauerbraten mit Apfelmus und viele andere Dinge zu den Lieblingsspeisen der Weihnachtsgäste. "So gut wie alle Gäste, die im Hotel schlafen, sind zu Besuch bei Verwandten in Mönchengladbach. Und viele kommen dann auch mit ihrer Familie ins Restaurant", sagt Ernestine Spickhofen.

Überhaupt habe sie mit ihrem Mann Franz-Josef Spickhofen in den vergangenen 40 Jahren, in denen sie das Hotel gemeinsam geführt haben, Wert auf eine familiäre Atmosphäre gelegt. Und so sei es keine Seltenheit, dass nach getaner Arbeit am Heiligen Abend auch Gäste zur Familienrunde stoßen würden. "Wir sitzen meist erst ab 23 Uhr ruhig zusammen und machen Bescherung. Manche Hotelgäste, die dann von ihren Familien kommen oder hier vorher zum Essen waren, setzen sich mit uns um den Weihnachtsbaum im Restaurant", berichtet Ernestine Spickhofen.

So hat es auch Tradition, dass an Heiligabend der Weihnachtsmann im Restaurant vorbeischaue und kleine Geschenke an die Gäste verteile. "Einer meiner Enkel verkleidet sich mit dem Kostüm, das wir im Hotel aufbewahren – das ist einer der Höhepunkte an Heiligabend", so die Senior-Chefin.

Im Hotel Dorint an der Kaiser-Friedrich-Halle ist das Ambiente zwar nicht so familiär, aber nicht weniger festlich. Gleich bei der Rezeption steht ein imposantes Lebkuchenhaus. "Das hat unsere sehr fähige Küchenmitarbeiterin Susanne Fredrich gemacht", sagt Julian Gaus, Einkäufer für Speisen und Getränke im Dorint. Eigentlich sei es ja nicht für den Verzehr gedacht. "Aber nach den Feiertagen fehlen schon mal einige der Löffelbiskuits vom Dach", meint der 27-Jährige schmunzelnd. Eine Besonderheit sind die vielen Gäste aus Belgien und den Niederlanden. "Mehr als die Hälfte unserer 100 Übernachtungsgäste an Weihnachten kommen aus unseren westlichen Nachbarländern, um die Weihnachtsmärkte der Region zu besuchen", sagt Julian Gaus. Darüber hinaus bietet das Dorint ein umfangreiches Weihnachtsprogramm: Kinderschminken, Weihnachtsbrunch an den Feiertagen und kleine Präsente für die Gäste gehören traditionell dazu.

(RP)
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