Mönchengladbach Der EWMG gehen die Grundstücke aus

Mönchengladbach · Ende 2019 sollte das letzte Grundstück im Baugebiet Dahlener Heide verkauft werden: Es gibt bereits jetzt keins mehr. Bauinteressenten stehen Schlange. Das wirkt sich gut auf die EWMG-Bilanz aus - aber kurzfristig gibt es Probleme.

Häuslebauer rennen der Stadttochter EWMG die Türe ein: Die Nachfrage nach Baugrundstücken ist riesig und kann nur noch bedingt gedeckt werden. Von den 141 Bauplätzen im Gebiet Dahlener Heide ist nur noch eins frei - und das ist reserviert. Das Baugebiet Rönneter ist fast komplett vergeben, in Giesenkirchen Am Torfbend werden demnächst neue Grundstücke vermarktet - es sind aber auch nur fünf. So schön diese rege Nachfrage ist, sie hat auch ihre Schattenseiten: Es fehlt vor allem perspektivisch an Bauplätzen, Häuslebauer wandern in Nachbarkommunen ab, wenn sie Plätze suchen. "Wir hatten im vergangenen Jahr 250 Bauinteressenten, allerdings nur 32 Grundstücke, die wir verkaufen konnten. Das ist viel zu wenig", sagte EWMG-Geschäftsführer Ulrich Schückhaus gestern bei der Präsentation der 2015er Bilanz der Stadttochter. Immerhin wollen Stadt und EWMG gegensteuern: Derzeit werden an mehreren Stellen in der Stadt - Wickrath, Neuwerk, Giesenkirchen - Baugebiete vorbereitet. Schückhaus: "60 bis 80 Grundstücke wollen wir jedes Jahr verkaufen können. Aber es wird noch bis 2018 dauern, bis wir in diesen Rhythmus sind."

Immerhin ist es inzwischen so, dass EWMG und Stadtplanung in dieser Hinsicht eng zusammenarbeiten und sich einem gemeinsamen Ziel verpflichtet fühlen. "In zehn Jahren wird diese Stadt anders aussehen. Das Ziel streben Ulrich Schückhaus und ich an", sagte Gregor Bonin, Mit-Geschäftsführer der EWMG und Technischer Beigeordneter der Stadt. In der Pipeline haben sie mehrere Großprojekte: City Ost, Reme-Gelände, Maria-Hilf-Areal. Bonin weiter: "In drei Jahren wollen wir die City Ost am Markt haben." Denn Mönchengladbach ist derzeit "in" - und dieser positive Trend muss zeitnah genutzt werden. In Gladbach selbst wollen CDU und SPD die Weichen für eine positive Entwicklung stellen. EWMG-Aufsichtsratschef Horst Peter Vennen (SPD) versprach: "Die GroKo-Mehrheit wird die Bebauungspläne zeitnah auf den Weg bringen."

Diese insgesamt gute Entwicklung schlägt sich in der EWMG-Bilanz nieder: Stadttochter und Stadt machten im vergangenen Jahr jeweils rund 14 Mio. Euro Umsatz, das Ergebnis im operativen Geschäft lag - ohne einfließende NEW-Dividende - bei 800.000 Euro. Rund 9,5 Mio. Euro gab die EWMG für Ankäufe aus, wobei das Karstadt-Gebäude und das Vitus-Center unmittelbare strategische Bedeutung haben. Mittelfristig ist der gekaufte Weltkriegs-Bunkers Erzbergerstraße verplant: An dieser Stelle hat Masterplan-Entwickler Sir Nicholas Grimshaw das innerstädtische Hochhaus "Gladbach Tower" verortet.

Bei den Gewerbegrundstücken ergibt sich eine ähnliche Situation wie bei den Arealen für Häuslebauer: Die Nachfrage ist groß, das Angebot an Flächen nimmt ab. Der Regiopark ist voll, in Rheindahlen gibt es derzeit ein größeres Angebot. Ein gemeinsames Gewerbegebiet mit der Stadt Viersen bleibt Dauerthema, ist aber von der Zustimmung der Landesplaner abhängig.

(RP)
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