Mönchengladbach Der Christkindlmarkt zieht nun doch um

Mönchengladbach · Die Macher sind nicht glücklich, lenken aber ein. Der Christkindlmarkt soll vom Alten Markt auf den Kapuzinerplatz ziehen. Es gibt allerdings Bedingungen. Eine davon: Der kommerzielle Weihnachtsmarkt bleibt einen Tag geschlossen.

Der Streit um die Verlegung des Christkindlmarkts auf den Kapuzinerplatz scheint geschlichtet zu sein. "Wir gehen inzwischen davon aus, dass wir zum Kapuzinerplatz umziehen müssen", sagte gestern Anka Reiners, die von Anfang an zum Christkindlmarkt-Team gehörte. "Das ist zwar keine glückliche Lösung, weil der Platz in unseren Augen zu abgelegen ist, aber wir werden die Herausforderung annehmen."

Vor wenigen Tagen hatte das noch anders geklungen. Da hatte der Geschäftsführer der Aktion Freizeit behinderter Jugendlicher (AFbJ), Rainer Schulz gesagt: "Wir lassen uns nicht vom Alten Markt verdrängen. Wenn wir vertrieben werden, gibt es in diesem Jahr keinen Christkindlmarkt — und auch später nie wieder."

Die erste Wut scheint sich demnach gelegt zu haben. Dennoch ärgert sich Anka Reiners auch jetzt immer noch sehr darüber, dass der Vorstand erst in die Gespräche eingebunden wurde, nachdem die Idee bereits öffentlich gemacht worden war. "Wir haben von den neuen Plänen der Stadt durch die Rheinische Post erfahren."

An die Verlegung des Christkindlmarkts knüpft der Verein allerdings Bedingungen. Die wichtigste: "Während des Christkindlmarkts am Samstag vor dem ersten Adventsonntag muss der kommerzielle Weihnachtsmarkt von Bruno Dreßen ruhen — auf jeden Fall bis 18 Uhr." Andernfalls könne es passieren, dass potenzielle Besucher des Christkindlmarktes schon da an der Würstchen- oder Glühweinbude hängen bleiben. Nach 18 Uhr sind die Stände des Christkindsmarktes längst wieder abgebaut und verschwunden. "Dann darf er die Abendstunden gern noch nutzen."

Die Marketinggesellschaft habe bereits zugesagt, den Zuweg zum Kapuzinerplatz über die Kapuzinerstraße als Weihnachtsbaum-Allee zu gestalten. "Das könnte helfen", sagt Anka Reiners. Gestern Abend traf sich der Vorstand des Christkindlmarkts mit den Mitgliedern, um die wichtige Entscheidung auf eine breite Basis zu stellen.

Seit 2004 habe man schon um den Alten Markt kämpfen müssen. "Schon damals sollte der Weihnachtsmarkt von Bruno Dreßen sich dort ausbreiten", sagt Anka Reiners. Bis zum vergangenen Jahr, als der 40. Geburtstag des Christkindlmarktes gefeiert wurde, konnte das Team die Verlegung verhindern. "Es ist keine Frage, dass der kommerzielle Weihnachtsmarkt der Auffrischung bedarf", sagt Anka Reiners. Aber nicht auf Kosten des Christkindlmarktes.

Bruno Dreßen will mit einem deutlich aufgefrischten Weihnachtsmarkt fünf Wochen lang den Alten Markt bespielen — mit wertigen Angeboten und einer riesigen Eisbahn. Der Verein Christkindlmarkt blickt nach vorn. "Wenn der Platz vor dem Sonnenhaus gegenüber den Arcaden fertig ist, sähen wir durchaus eine Möglichkeit, unseren Christkindlmarkt dorthin zu verlegen", sagt Anka Reiners. Der 6600 Quadratmeter große Platz wird allerdings voraussichtlich erst im Frühjahr 2016 fertig sein.

(RP)
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